Was kostet ein Hochwasser?
- Vermehrte Starkregenereignisse und Überflutungen beschäftigen Politik und Wissenschaft
- Kostenprognose für Hochwasserschäden soll objektiver werden
- Forschungsprojekt zur Risikobewertung von Hochwasserschäden bis 2021 gefördert
Seit 2013 mehr Programme und Initiativen für Hochwasserschutz
Starkregenfälle und Hochwasser spielen inzwischen in Deutschland regelmäßig eine Rolle. Nicht nur Landstriche an den neuralgischen Punkten der großen Flüsse oder in Hoch- und Mittelgebirgslagen sind betroffen. Auch die Innenstädte vermeintlich weniger gefährdeter Orte stehen immer häufiger unter Wasser.
Im Sommer 2013 kam es fast flächendeckend in ganz Deutschland zu Schäden durch Hochwasser. Im September 2013 beschlossen die Umweltminister aller 16 Bundesländer vor diesem Hintergrund ein nationales Hochwasserschutz-Programm.
Der Umgang mit dem zunehmenden Wasser in Siedlungsgebieten steht seither auf der Tagesordnung vieler Initiativen, darunter die 2014 gestartete Zukunftsinitiative "Wasser in der Stadt von morgen", einem Verbund von Städten und Kommunen der Emscher-Region in Nordrhein-Westfalen (vgl. Interview unter Quellen und Verweise).
Forschung soll Kostenprognose für Hochwasserschäden verbessern
Auch an der Fakultät Bauingenieurwesen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) widmet man sich dem Thema. Ein neues Forschungsprojekt zur "Innovativen Vulnerabilitäts- und Risikobewertung urbaner Räume gegenüber Überflutungsereignissen", kurz "INNOVARU", soll dazu beitragen, die Kosten von Schäden durch Hochwasser konkret beziffern zu können.
Ortsbesichtigungen durch automatisierte Klassifizierung reduzierbar
Durch Letzteres könne prognostiziert werden, welche Gebäudeschäden bei einem hohen Wasseraufkommen und entsprechenden Fließgeschwindigkeiten entstehen, so die Zielvorgabe der Forscher. Man wolle es dadurch ermöglichen, objektgenaue Bewertungen abzugeben und die entstehenden Kosten im Voraus zu ermitteln.
Vorteile für Hochwassermanagement und Grundstücksbewertung
Die Vorteile einer modernen Risikobewertung liegen auf der Hand: Zum einen würden Landesfachbehörden und Ingenieurbüros, die im Hochwasserrisikomanagement tätig sind, davon profitieren. Zum anderen könnten Versicherungen und Immobiliendienstleister, die sich mit Grundstücks- und Gebäudewerten sowie Schadenersatz nach Hochwasser beschäftigen, zukünftig nach wissenschaftsfundierten und objektiveren Kriterien bewerten.