Welcher Typ Mitarbeiter begeistert seinen Chef
Internetplattform wertet Umfragen aus
Es geht das Gerücht um, dass jeder Vorgesetzte seine Lieblingsmitarbeitenden hat und welche, die er nicht wirklich riechen kann und die ihn mehr nerven als dass er sich freut, sie auf der Baustelle oder im Büroflur zu treffen. Die Internetplattform XING hat eine Aufstellung veröffentlich, welche Mitarbeitertypen (angeblich) die Chefs am meisten lieben. Vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels insbesondere auch am Bau dürfte sich allerdings in der Praxis die Frage nach Sympathie oder Antipathie nur mehr untergeordnet stellen: Sehr viele Chefs sind heute schon froh, wenn sich überhaupt jemand auf eine offene Stelle bewirbt.
Von Kollaboration, Teamfähigkeit und Lautsprechern
Welche sind nun die "Typen" von Mitarbeitenden, auf die vermeintlich die Chefs branchenunabhängig am besten "abfahren"? Wer sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Augen der Chefs wirklich glänzen? Sind es die, die jeden Tag Überstunden schieben? Sind es die sogenannten "Lautsprecher" unter den Beschäftigten? Oder die, die den Chef am meisten anhimmeln, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen versuchen und ihm die Aktentasche (oder heute das Tablet) symbolhaft hinterhertragen?
Die Antwort könnte nach Einschätzung von XING überraschen, denn laut neuesten Studien und Erhebungen sind es oft die stillen Wasser, die tiefen Eindruck hinterlassen. Hier ein Überblick über die Mitarbeitertypen, die bei Vorgesetzten hoch im Kurs stehen:
Die Proaktiven
XING zitiert hier eine Umfrage von ClearCompany. Sie zeige, dass rund 75 Prozent der Arbeitgeber Teamarbeit und Kollaboration als "sehr wichtig" einstufen. Trotz der hohen Wertschätzung für diese Fähigkeiten erhalten allerdings nur 18 Prozent der Mitarbeiter Feedback zu ihrer Kommunikationsfähigkeit in Leistungsbeurteilungen. Dies legt nahe, dass proaktive Kommunikation und Eigeninitiative bei der Zusammenarbeit hoch im Kurs stehen, aber noch nicht überall konsequent gefördert werden.
Die "selbstständigen Teamplayer"
Hier bezieht XING Daten aus einer Umfrage von TeamStage. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Mitarbeitende, die ihre Stärken unabhängig nutzen, sechsmal wahrscheinlicher engagiert bei ihrer Arbeit sind. Diese Statistik unterstreicht die Bedeutung von Selbstständigkeit innerhalb eines Teams und wie essentiell es ist, dass jeder seine individuellen Fähigkeiten zum gemeinsamen Erfolg einbringt.
Die Vernetzten
Laut XING schätzen Chefs auch Mitarbeitende, die nicht nur kommunizieren, sondern auch aktiv zur Verbesserung der Teamarbeit beitragen. Das renommierte Beratungshaus McKinsey hat hier aus einer Umfrage das Resultat bezogen, dass effektive Koordination und Wissensaustausch entscheidend für Wachstum sind. Trotzdem fühlen sich nur 25 Prozent der Führungskräfte in der Lage, Wissen effektiv zu teilen, was die Bedeutung von gut gemanagter Kollaboration unterstreicht.
Die Technikaffinen
Der Einsatz von Online-Kollaborationstools kann die Produktivität um bis zu 30 Prozent steigern. In einer Zeit, in der technologische Hilfsmittel immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind Mitarbeitende, die sich schnell an neue Tools anpassen und diese effektiv nutzen, besonders wertvoll.
Was bedeutet das für Sie?
Wie immer gilt für Umfragen: Es gibt sicherlich Chefs, die sich in den Ergebnissen wiederfinden und andere, die den Kopf schütteln. So oder so, haben die gesammelten Erhebungen aktuell ohnehin mehr theoretischen Wert, denn zahlreiche Baufirmen stehen zurzeit vor dem Problem, dass sie froh sind, wenn sich überhaupt Bewerbungen einstellen auf offene und ausgeschriebene Stellen. Der Fachkräftemangel ist nach wie vor eines der Probleme, das die Baubranche prägt.
