Wie kann Klärschlamm optimal recycelt werden?
# 19.12.2018
Über eine Million Tonnen Klärschlamm in Deutschland pro Jahr. Ultraschall-Kavitation zersetzt heterogenes Gemisch in Einzelteile. Phosphor-Gewinnung seit 2017 Ziel der Klärschlammverwertung
Verwendung als Dünger und Brennstoff nicht mehr zeitgemäß
Klärschlamm wurde in Deutschland lange Zeit vor allem landwirtschaftlich als Dünger verwertet oder von der Industrie verbrannt.
Die 2017 novellierte Klärschlammverordnung hat jedoch die Klärschlammverwertung neu ausgerichtet und verlangt, dass aus den Schlämmen mittelfristig unter anderem Phosphor zurück gewonnen wird. Das Element wird seitens der EU-Kommission als kritischer Rohstoff eingestuft.
Klärschlamm ist ein heterogenes Gemisch, das sich hauptsächlich aus Wasser, organischen Substanzen, Stickstoff- und Phosphorverbindungen zusammensetzt. Im Jahr 2015 belief sich das Aufkommen in industriellen und kommunalen Kläranlagen in Deutschland auf gut 1,8 Millionen Tonnen.
Ultraschall-Kavitations-Einheit zerlegt Klärschlamm in nutzbare Restprodukte
Ein neuartiges Ultraschallverfahren soll es ermöglichen, die Inhaltsstoffe des Klärschlamms besser aufzuschließen und anschließend voneinander abzutrennen. Im Mittelpunkt steht dabei eine neuartige und patentierte Ultraschall-Kavitations-Einheit (siehe Abb. 2).
Pilotprojekt zur Klärschlammaufbereitung unter Realbedingungen
Angewendet wird das neue Verfahren in dem Verbundprojekt "UltraSep" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Projektteilnehmer wollen das neue Verfahren in einer mobilen Pilotanlage unter Realbedingungen testen.
Das Verbundprojekt »UltraSep«
ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme "KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz", Anwendungsbereich "Nachhaltiges Wassermanagement". Ziel ist ein "Innovatives Verfahren zur stofflichen und energetischen Verwertung von Klärschlamm".