Wolff & Müller wächst weiter
# 12.11.2019
Neuntgrößtes deutsches Bauunternehmen setzt neben Kerngeschäft auf Rohstoffgewinnung und baunahe Dienstleistungen. Leistungen im Industrie- und Straßenbau stark nachgefragt. Stuttgarter Hauptstandort wird erweitert
Unternehmensgruppe wächst in allen Bausegmenten
Das Stuttgarter Bauunternehmen Wolff & Müller hat 2018 einen Gesamtumsatz von 950 Millionen Euro erwirtschaftet. Auf das Hauptgeschäftsfeld "Bau" entfielen dabei 910 Millionen Euro, was einem Zuwachs von rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
In den Geschäftsfeldern "Baustoffe" und "baunahe Dienstleistungen" wurden 30 Millionen Euro umgesetzt (+3%). Die restlichen zehn Millionen Euro nahm man mit Dienstleistungen wie Einkaufsoptimierung, Immobilienservice, Energieberatung und Personalentwicklung ein (ca. +15%).
Baustoffgewinnung soll Mehrwert für Kunden bieten
"Unsere Strategie, die Wertschöpfungskette Bau breit abzudecken, hat sich bewährt", kommentiert Albert Dürr, geschäftsführender Gesellschafter von Wolff & Müller, die Zahlen. Wichtig sei, dass die genannten Standbeine neben dem eigentlichen Bauen das Kerngeschäft unterstützten und einen Mehrwert für die Kunden böten.
Industrie und Mittelstand bauen Produktionsstätten spürbar aus
Anhand der Umsatzzahlen im Hoch- und Industriebau, dem stärksten Bausegment der Wolff & Müller Gruppe, lässt sich ablesen, dass die Betriebe der freien Wirtschaft die gute Konjunktur und die niedrigen Zinsen nutzen, um neue Verwaltungs- und Produktionsgebäude zu errichten.
Innerstädtische Großprojekte in ganz Deutschland
Zudem entstünden derzeit in vielen Städten moderne Geschäfts- und Wohnkomplexe, darunter das Postquadrat Mannheim oder das Haus am Postplatz Dresden. Auf dem Berliner EUREF-Campus (Abkürzung für Europäisches Energieforum) realisiert das Bauunternehmen bereits das vierte Projekt.
Tief- und Straßenbau profitiert von öffentlichen Aufträgen
An zweiter Stelle steht für Wolff & Müller der Tief- und Straßenbau einschließlich Spezialtiefbau mit 240 Millionen Euro (2017: 220 Mio. €). Hier spielen öffentliche Aufträge die wichtigste Rolle. Gleiches gilt für den Ingenieurbau, der 2018 vor allem mit dem Bau von Brücken 35 Millionen Euro erwirtschaftete.
Das Tochterunternehmen Government Services, spezialisiert auf das Bauen für Regierungsdienststellen und regierungsnahe Organisationen im militärischen Umfeld, brachte im letzten Jahr 80 Millionen Euro Umsatz in die Unternehmensgruppe ein. Durch Beteiligungen an Fremdfirmen wie zum Beispiel der polnischen ERBUD-Gruppe wurden 175 Millionen Euro in die Unternehmenskasse gespült.
Bauunternehmen setzt auf eigene Nachwuchsausbildung
Aktuell beschäftigt Wolff & Müller etwa 2.000 Mitarbeiter an 27 Standorten in Deutschland. Damit liegt man in der Liste der größten nationalen Bauunternehmen auf Platz neun. Die beiden größten Standorte befinden sich in Stuttgart (500 Mitarbeiter) und im fränkischen Künzelsau (300 Mitarbeiter). Dresden hat sich mit 280 Mitarbeitern zum drittgrößten Standort entwickelt.
Ein Großteil der Mitarbeiter (rund 850) sind Beton- und Stahlbetonbauer, Straßenbauer, Maurer, Baugeräteführer usw.; 61 Jugendliche werden derzeit im Geschäftsfeld Bau ausgebildet. "Die Baukompetenz im eigenen Haus zu haben, ist uns wichtig. Wir wollen zu den Unternehmen gehören, die noch selbst bauen können. So haben wir auch die Qualität viel besser unter Kontrolle“, beschreibt Geschäftsführer Albert Dürr die Unternehmensphilosophie.
Große Investitionen in Stuttgarter Stammsitz
Aktuell wird der Hauptsitz in Stuttgart-Zuffenhausen massiv ausgebaut. Zu dem dreiteiligen Bestandsgebäude sind bereits ein Parkhaus und ein Hotel mit dem neuen Betriebsrestaurant hinzugekommen.
Bis Ende 2020 soll auch das neue Verwaltungsgebäude mit Veranstaltungsräumen und einer "Wolff & Müller-Welt" zur Präsentation des Unternehmens fertig sein. Zudem wird ein zentraler Campus-Platz eingerichtet. Das Bauprojekt bedeutet nach Angaben des Unternehmens eine der größten Investitionen der Firmengeschichte.