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Brückenbau: Wolff & Müller flächendeckend in Baden-Württemberg aktiv

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 7. Juli 2021

# 16.07.2021

Stuttgarter Bauunternehmen an vierspurigem Ausbau der B10 beteiligt. Enzbrücke trotz Teilsprengung im Weltkrieg bis heute in Betrieb. Weitere Bauprojekte von Heilbronn bis Freiburg realisiert

Bundesstraße 10 wird bis 2024 teilweise vierspurig

Bis Mitte 2024 wird die über 70 Jahre alte Enzbrücke (B10) bei Niefern-Öschelbronn durch zwei neue Vierfeldbrücken ersetzt. Foto: Wolff & Müller
Bis Mitte 2024 wird die über 70 Jahre alte Enzbrücke (B10) bei Niefern-Öschelbronn durch zwei neue Vierfeldbrücken ersetzt. Foto: Wolff & Müller

Die Bundesstraße 10 verbindet im Südwesten Deutschlands in drei Teilstücken das Saarland mit der Bundesautobahn 7 in Bayern.

Die hochfrequentierte Strecke soll in und um Pforzheim sowie im weiteren Verlauf innerhalb des Enzkreises von zwei bzw. drei Spuren vierspurig ausgebaut werden.

In diesem Zusammenhang wird die Enzbrücke bei Niefern-Öschelbronn durch zwei neue Brücken ersetzt. Auftraggeber ist das Regierungspräsidium Karlsruhe. Den Zuschlag erhielt das Stuttgarter Bauunternehmen Wolff & Müller.

Die Planungen sehen vor, dass der Verkehr ab Mitte 2024 auf den beiden je 109 Meter langen Neubauwerken über die Enz fließen kann.


Brücke nach Teilsprengung im Jahr 1945 bis heute erhalten

Zunächst wird eine zusätzliche Brücke errichtet, direkt neben dem ursprünglichen, über 70 Jahre alten Bauwerk, dessen Überbau im Jahr 1945 bereits einmal gesprengt worden war. Sobald der Neubau der ersten Brücke im Sommer 2022 abgeschlossen ist, reißt das Bauunternehmen die alte Brücke ab und baut an gleicher Stelle eine zweite neue.


Vierfeldbrücken gründen auf Großbohrpfählen

Die neuen Enzbrücken werden auf Großbohrpfählen gegründet. Foto: Wolff & Müller
Die neuen Enzbrücken werden auf Großbohrpfählen gegründet. Foto: Wolff & Müller

Gegründet werden sollen die Brücken mittels Großbohrpfählen.

Dabei wird ein nach unten offenes Stahlrohr in die Erde gebohrt, die Erde aus dem Inneren entfernt, eine Stahlbewehrung eingebracht und das Rohr mit Ortbeton verfüllt. Hierfür kommen schwere Ramm- und Bohrgeräte zum Einsatz.

An den Stirnseiten erhalten die Pfeiler im Grundriss schräge Vouten, das heißt gewölbte Übergänge, die sich vertikal gerundet nach außen verbreitern.

Die beiden äußeren Randkappen führen diese Radien fort und erhalten damit im Querschnitt eine Rautenform.


Bis zu 33 Tonnen schwere Betonteile für Überbauten geplant

Die Überbauten führt Wolff & Müller als Verbund-Fertigteil-Träger (VFT-Träger) aus. Für das Einheben der 24 bis zu 33 Tonnen schweren Betonteile sind mehrere Nachtschichten geplant. Dabei setzt das Bauunternehmen besonders große Mobilkrane ein, für die eigens temporäre Abfahrtsrampen bis ans Ufer der Enz gebaut werden sollen.


Zahlreiche Brückenbauprojekte in Baden-Württemberg umgesetzt

Hinzu kommen drei Autobahnbrücken über die Autobahn 8 zwischen Stuttgart und Leonberg, darunter das sogenannte "Rote Steigle" nach den Plänen des Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner.