Neuer Stadtteil in Frankfurt: Goldbeck baut, Siemens vermietet
# 23.10.2020
Bauunternehmen errichtet System-Neubau mit 34.000 Quadratmetern Fläche. Künftige Büroarbeit unter Pandemiebedingungen wird erstmals berücksichtigt. Fertigstellung für 2023 geplant
- Globales Wirtschafts-Dorf entsteht am Frankfurter Flughafen
- Frankfurter Flughafen als Wirtschaftsstandort auch weiterhin bedeutsam
- Neubau soll optimale Nutzung unter Pandemiebedingungen ermöglichen
- Planer lernt Freiheiten des Systembaus kennen
Globales Wirtschafts-Dorf entsteht am Frankfurter Flughafen

Das Konzept des global village, also des "globalen Dorfes", wurde bereits in den 1960er Jahren vom kanadischen Kommunikationswissenschaftler Marshall McLuhan als These formuliert.
Später, mit der revolutionären Einführung des Internets, fand die Vorstellung vom Informationsaustausch und sogar Handel ohne Bindung an einen Ort ihre Erfüllung.
Heute muss man zum von McLuhan geprägten Begriff nur das Wörtchen business hinzufügen und man ist mitten im Herzen der europäischen Wirtschaftswelt, nämlich dem sogenannten "Global Business Village" am Frankfurter Flughafen.
Frankfurter Flughafen als Wirtschaftsstandort auch weiterhin bedeutsam
Tatsächlich geht es auch im global village des Internets schon lange mehrheitlich ums Business, also das Geschäftliche. Gleichzeitig braucht der virtuelle Handel von realen Produkten und Gütern nach wie vor die örtliche Umsetzung, was dem Frankfurter Flughafen auch in Zukunft seine Bedeutung geben wird.
Namhafte Unternehmen glauben fest an diesen Standort. Aktuell will Siemens hier nicht nur seine neue Frankfurter Niederlassung errichten, sondern darüber hinaus erstmalig mehrheitlich Büroflächen für externe Mieter.
Auftraggeber ist die Siemens Real Estate (SRE), welche das Bauunternehmen Goldbeck mit der Realisierung von zwei Gebäuden mit insgesamt rund 34.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche betraut hat. Baubeginn soll Anfang 2021 sein, die Fertigstellung ist für 2023 vorgesehen.
Neubau soll optimale Nutzung unter Pandemiebedingungen ermöglichen
Auf insgesamt fünf Stockwerken sind alle Flächen so gestaltet, dass verschiedenste Arbeitskonzepte flexibel abbildbar sind. Die Planung und Ausgestaltung der Flächen basieren auf dem "New Normal"-Arbeitsmodell, das Siemens als eines der ersten großen Unternehmen als Reaktion auf die aktuelle Situation derzeit weltweit einführt.
Im Erdgeschoss des Gebäude-Ensembles sollen eine großzügige Lobby, ein Bistro sowie ein Erlebnisrestaurant entstehen - offen für alle späteren Mieter. Hinzu kommen Tiefgaragen mit insgesamt 325 Stellplätzen.
Der Neubau wird in direkter Nachbarschaft zur neuen S-Bahn-Station Gateway Gardens liegen. Für beide Gebäude wird die Zertifizierung nach LEED-Gold- und DGNB-Standard angestrebt.
Planer lernt Freiheiten des Systembaus kennen
Die Elemente, aus denen sich das Gebäude zusammensetzt, sollen von Goldbeck in seinen eigenen Werken vorgefertigt und auf der Baustelle montiert werden. Die für das Bielefelder Bauunternehmen gewohnten Prinzipien des Systembaus waren für den planenden Architekten zunächst befremdlich.
"Als Architekten sind wir es normalerweise gewohnt, ohne Beschränkungen an einen Entwurf heranzugehen", betont Holger Meyer vom gleichnamigen Planungsbüro aus Frankfurt.
In der Zusammenarbeit mit Goldbeck habe man aber gelernt, dass es auch in einem standardisierten Bausystem möglich ist, architektonisch hochwertige Gebäude mit spannenden Raumgefügen zu schaffen.

Goldbeck wächst zweistellig
Nachgefragt bei: Achouak Labbouz-Ben Rahma (Goldbeck GmbH)
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