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Schienenverkehr: Lärmsanierung im Mittelrheintal läuft bis 2026

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 22. Jan. 2021

Nächtliche Güterzugtransporte sollen leiser werden. Bislang 330.000 Schienenstegdämpfer bei laufendem Betrieb verbaut. Maßnahmen umfassen passiven Schallschutz in Wohnungen

Mittelrheintal für europäischen Warenverkehr bedeutsam

Mit seinen etwa 130 Kilometern Länge ist das Mittelrheintal Bestandteil einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen zwischen dem Norden und Süden.
Insbesondere die überwiegend nachts verkehrenden Güterzüge erzeugen dabei für die Anwohner einen störenden Lärmpegel.
Im Dezember 2012 wurde daher der Beirat "Leiseres Mittelrheintal" aus Vertretern der Politik, den zuständigen Ministerien von Bund und Ländern, der Deutschen Bahn sowie Vertretern von Bürgerinitiativen gegründet.
Lärmschutz
Güterzüge durchqueren das Mittelrheintal bei Tag und bei Nacht. Foto: Deutsche Bahn AG / Wolfgang Klee

Schallminderung umfasst bis 2026 verschiedene Sanierungsmaßnahmen

Gemeinsam wurde eine Machbarkeitsuntersuchung in Auftrag gegeben, um herauszufinden, mit welchen Mitteln eine effektive Lärmsanierung erfolgen kann. Auf der Basis der Studie sollen bis 2026 unterschiedliche Arbeiten zur Schallminderung im Mittelrheintal umgesetzt werden. Die Maßnahmen sind Bestandteil des Zukunftsinvestitionsprogramms "Lärmschutz an Schienenwegen des Bundes".

330.000 Schienenstegdämpfer bei laufendem Betrieb verbaut

Im Vorfeld der zuletzt beschlossenen Maßnahmen wurde zunächst ermittelt, an welchen Standorten der nächtliche Lärm-Mittelpegel über 57 Dezibel liegt.

Nach einer detaillierten Kosten-Nutzenabwägung sind bis Ende 2020 auf weiteren etwa 100 Kilometern Schienenstegdämpfer und Schienenstegabsorber eingebaut worden.

Insgesamt wurden somit im Mittelrheintal bislang 330.000 Schienenstegdämpfer bei laufendem Betrieb verbaut. Konkret handelt es sich um Kunststoffplatten, die zwischen den Schwellen am sogenannten Schienensteg montiert werden.

Lärmschutz_Mittelrheintal
Montierte Schienenstegdämpfer (SSD) verringern die Schwingungen der Schienen und den dadurch erzeugten Schall. Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Profilierte Schienenköpfe reduzieren Lärm um drei Dezibel

Als weitere Maßnahme zur Senkung des Lärmpegels werden im Mittelrheintal bereits spezielle Schienenschleifzüge eingesetzt. Dabei ist durch das Profilieren des Schienenkopfes laut Bahn eine Reduzierung des Lärms bis zu drei Dezibel möglich.