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Aufträge beschaffen – wie Bauherren entscheiden - Teil 1/2

Verfasst von: Dr. Ing. Knut Marhold
Veröffentlicht am: 20. Aug. 2002
Kategorie:

# 23.08.2002

Wenn die Konkurrenz den Zuschlag erhält, liegt das nicht immer am Preis. Denn jeder Bauherren- (oder besser Kunden-) Typ entscheidet nach eigenen Kriterien über die Auftragsvergabe. Wer die Unterschiede kennt und seine Verkaufsstrategie daran orientiert, kann sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern

Oft falsch eingeschätzt - Kaufkriterien

Abb. 1 - Studie zur Zufriedenheit bei der Baudurchführung, Dresden Business School, 2000
Abb. 1 - Studie zur Zufriedenheit bei der Baudurchführung, Dresden Business School, 2000

Dennoch machen sich nur wenige (Bau-Handwerks-) Betriebe intensive Gedanken über die Kaufgründe ihrer möglichen Auftraggeber. Das sei viel zu theoretisch und aufwendig, wird als Begründung gerne angeführt. Dabei weiß man schon seit den 70er Jahren, dass es nur wenige echte Kaufkriterien gibt – und dass diese wenigen Kaufkriterien von Anbietern nicht als Verkaufsargumente genutzt, sondern falsch eingeschätzt oder sogar ignoriert werden.

So hat zum Beispiel erst kürzlich die LBS die wichtigsten Motive für die eigenen vier Wände als Altersvorsorge erhoben. Dabei stand nicht die Wertsteigerung im Vordergrund, die oft als Verkaufsargument für Immobilien genutzt wird, sondern die Selbstständigkeit und freie Lebensraum-Gestaltung im Alter.

Dass die Erwartungen und die Zufriedenheit der "Bauherren" von Bauunternehmern oft falsch eingeschätzt werden, zeigt auch eine aktuelle Studie der Dresden Business School: So überschätzen Bauunternehmer die Zufriedenheit ihrer Kunden insbesondere bei zeitlichen Fragen des Bauablaufs sowie bei der Behandlung von Baumängeln. Ein regelmäßiger Kontakt zum Auftraggeber während der Bauphase auf persönlicher Ebene (Bauleiter), eine kontinuierliche baubegleitende Information des Kunden über den Baufortschritt sowie eine schnelle und unbürokratische Beseitigung von auftretenden Mängeln könnten die Zufriedenheit von Bau-Auftraggebern bereits maßgeblich verbessern (Abb. 1).



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Ingenieurbüro für Marketing, Werbung & Auftragsförderung