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Sobek erhält Fritz-Leonhardt-Preis: »Das ist eine Verpflichtung«

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 19. März 2015
Kategorie:

Ausgezeichneter Bauingenieur will Erbe des Namensgebers zeitgemäß fortführen. Jury begründet Wahl mit Internationalem Renommee durch nachhaltige Bauweise Sobeks. Verleihung des Preises am 4. Juli 2015 in der Staatsgalerie Stuttgart

Seit 1999 verleiht die Ingenieurkammer Baden-Württemberg (IngBW) alle drei Jahre den Fritz-Leonhardt-Preis. Werner Sobek ist der bisher sechste Preisträger. Grafik: IngBW

Seit 1999 verleiht die Ingenieurkammer Baden-Württemberg (IngBW) alle drei Jahre den Fritz-Leonhardt-Preis. Werner Sobek ist der bisher sechste Preisträger. Grafik: IngBW

Sobek will Denkanstöße Leonhardts fortführen

Mit Freude und zugleich nachdenklich reflektiert hat der designierte Preisträger des diesjährigen Fritz-Leonhardt-Preises für herausragende Ingenieurbaukunst auf seine Wahl reagiert.

"Ich fühle mich sehr geehrt, bestätigt und ermuntert in meinem Bestreben, weiter voranzugehen", sagte Werner Sobek auf Nachfrage von bauingenieur24. Die Auszeichnung sei für ihn "eine große Verpflichtung, die Denkanstöße von Fritz Leonhardt zeitgemäß weiterzuführen", ergänzte der weltweit bekannte Stuttgarter Bauingenieur und Architekt, wodurch er sein Verantwortungsbewusstsein für das gesamte Bauingenieurwesen deutlich macht.

Werner Sobek wird den Preis am 4. Juli 2015 entgegennehmen. Er hat es dabei nicht weit, denn der Festakt findet in der Staatsgalerie in Stuttgart statt, unweit der Niederlassung des weltweit aufgestellten Ingenieurbüros.

Ingenieurkammer ehrt nachhaltigen Ansatz des Bauens

Als sechster Preisträger des alle drei Jahre von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg (IngBW) mit Unterstützung des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) vergebenen Fritz-Leonhardt-Preises steht Sobek einmal mehr in einer Reihe mit anderen namhaften und international gefeierten Bauingenieuren, wie seinem Lehrer Jörg Schlaich, dem Amerikaner William F. Baker oder dem Österreicher Alfred Pauser (allesamt Fritz-Leonhardt-Preisträger).

Zur Begründung der Verleihung für das Lebenswerk Sobeks stellte der Präsident der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, Stephan Engelsmann, vor allem die zugrunde liegende Nachhaltigkeit im Lebenswerk Sobeks heraus: "Entwickeln, Entwerfen und Konstruieren sind für Werner Sobek, einen der Wegbereiter des nachhaltigen Bauens, ganzheitlich zu betrachtende Prozesse. In seinen Projekten sind Ingenieurwissenschaften und Gestaltungskompetenz unauflösbar miteinander verwoben."

In allen Disziplinen zuhause

Die Arbeiten Werner Sobeks umfassen diverse Bereiche der Baukunst wie Hochhäuser und Stadien, Fassaden und Sonderkonstruktionen, Verkehrsbauwerke, aber auch Messestände und Wohnhäuser. Beispiele sind die wandelbare Überdachung des Stadiums Hamburg-Rothenbaum, das verglaste Seilnetz des Rhön-Klinikums in Bad Neustadt, die Messestände für AUDI, Deutsche Post und MERO, die Glasfassaden des Sony-Center in Berlin, die weit spannende Stahlkonstruktion des Flughafens von Bangkok, der Altar für den Besuch von Papst Benedikt XVI. 2011 in Freiburg oder die Cité du design in St. Etienne.

Für den Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart spielten seit jeher Leichtbau und Transparenz, aber eben auch Nachhaltigkeit eine große Rolle. Im Juli 2014 wurde das B 10 eröffnet, das erste Aktivhaus der Welt, entwickelt nach dem Prinzip "Triple Zero": Das Gebäude benötigt "null" Energie, da es genügend selbst erzeugt, es produziert "null" CO2-Ausstoß und es hinterlässt beim Rückbau "null" Abfall.

Werner Sobek

wurde am 16. Mai 1953 in Aalen geboren. Er studierte Bauingenieurwesen und Architektur an der Universität Stuttgart unter anderen bei Jörg Schlaich, Klaus Linkwitz, Jürgen Joedecke und Frei Otto. 1991 wurde er Professor für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen an der Universität Hannover. 1992 gründete er die gleichnamige Firmengruppe, die heute mehr als 200 Mitarbeiter an Standorten in Stuttgart, Frankfurt, Moskau, New York, Istanbul, London, Dubai und Sao Paulo beschäftigt.

Der bekannte Bauingenieur Werner Sobek bekommt am 4. Juli 2015 in der Staatsgalerie Stuttgart den Fritz-Leonhardt-Preis der Ingenieurkammer Baden-Württemberg verliehen. Foto: A.T. Schaefer, Stuttgart

Der bekannte Bauingenieur Werner Sobek bekommt am 4. Juli 2015 in der Staatsgalerie Stuttgart den Fritz-Leonhardt-Preis der Ingenieurkammer Baden-Württemberg verliehen. Foto: A.T. Schaefer, Stuttgart

Der Fritz-Leonhardt-Preis

wird seit 1999 alle drei Jahre an herausragende Repräsentanten zeitgenössischer internationaler Ingenieurbaukunst von der INGBW mit Unterstützung des VBI vergeben. Namensgeber ist der weltweit renommierte Stuttgarter Bauingenieur Fritz Leonhardt (1909-1999; u.a. Fernsehturm Stuttgart). Der Preis ist undotiert; verliehen wird eine Urkunde sowie eine gravierte Preisskulptur. Sie stammt von dem Bildhauer Roland Martin (* 1927 in Tuttlingen/Baden-Württemberg).

QUELLEN UND VERWEISE:

Fritz-Leonhardt-Preis der Ingenieurkammer Baden-Württemberg (IngBW)