Energieeffizientes Sanieren: Förderung verbessert
# 23.01.2015
Bund beschließt Erhöhung der Tilgungszuschüsse um fünf Prozent für KfW-Effizienzhaus-Standards. Anspruch auf Zuschüsse für Baubegleitung nun verbindlich. Klimaneutraler Gebäudebestand in ganz Deutschland soll 2050 erreicht sein
KfW will Energiewende vorantreiben
Seit die Energiewende beschlossene Sache ist, boomt in Deutschland das Geschäft rund um die energetische Sanierung. Während Neubauten generell gewissen Energiestandards entsprechen müssen, genießen Altbauten häufig noch Bestandsschutz.
Um aber auch hier die Eigentümer zu einer - in den Augen von Politik und schließlich auch (Bau)Wirtschaft - wichtigen Investition zu bewegen, gibt es gewichtige Förderprogramme des Bundes, vor allem durch dessen größte Förderbank, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Ihr Förderprogramm "Energieeffizient Sanieren" dient laut ursprünglichem Regierungsbeschluss der zinsgünstigen und langfristigen Kreditfinanzierung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Minderung des Kohlendioxid-Ausstoßes bei bestehenden Wohngebäuden.
Kredite ab sofort billiger
Neuerungen zum Jahreswechsel sollen nun die Bedingungen noch attraktiver machen. So wurden die Tilgungszuschüsse für alle KfW-Effizienzhaus-Standards um fünf Prozent erhöht.
Dies bedeutet, dass Kreditnehmer ab sofort von der KfW zusätzlich zu einem verbilligten Zinssatz, je nach Effizienzhaus-Standard, bis zu 22,5 Prozent Tilgungszuschuss erhalten können (Bsp. für den Standard "KfW-Effizienzhaus Denkmal": Steigerung des Tilgungszuschusses auf 7,5 % des Zusagebetrages; für den Standard "KfW-Effizienzhaus 55": Steigerung von 17,5 % auf 22,5 %).
Bauherr kann Begleitung durch Energieexperten beanspruchen
Gleichzeitig bestehe von nun an bei Förderzusage in den Investitionsprogrammen ein verbindlicher Anspruch auf einen Baubegleitungszuschuss, heißt es von Seiten des Kreditinstituts. Hierbei erhalte der Bauherr 50 Prozent, maximal jedoch 4.000 Euro, der Kosten für die Fachplanung und Baubegleitung durch einen unabhängigen Experten.
"Mit dem Beschluss des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz vom 3. Dezember 2014 hat die Bundesregierung unter anderem Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich auf den Weg gebracht", so Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, zum Hintergrund der veränderten Konditionen. Kernstück sei dabei "die Verstetigung und Ausweitung der Förderung der energetischen Gebäudesanierung" sowie eine "Verstärkung der dazu notwendigen Information und Beratung".
Bis 2050 alle Gebäude klimaneutral
Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe, sieht in der Anpassung des Förderprogramms eine deutliche Steigerung der Attraktivität des Angebots. "In Deutschland kann weiterhin viel Energie im Gebäudebereich eingespart werden", begründet Hengster die verstärkte Unterstützung für energieeffizientes Sanieren. Ziel sei es nach wie vor, einen klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 zu schaffen.
QUELLEN UND VERWEISE:
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