Olympiastadion in Hamar / Norwegen
# 27.08.2001
Bei der Planung der riesigen Dachkonstruktion stützte man sich auf eine Kombination von Computermodellen und handgefertigten architektonischen Modellen
Das für die Winterolympiade 1994 erbaute Stadion hat eine Zuschauerkapazität von 13.000 Sitzplätzen. Zum Zeitpunkt seiner Erbauung war das Stadion die größte Schichtholzkonstruktion der Welt. Niels Torp (mitwirkender Architekt) selbst schreibt darüber, daß der Entwurf eines zwischen einem Fluß und einer Kleinstadt gelegenen, 22.000 m2 großen Gebäudes mit elf Stockwerken Vorsicht verlangt, da es sich harmonisch in seine Umgebung einpassen und gleichzeitig auffallen soll.
Das aus dieser Aufgabenstellung resultierende Planungskonzept war die Entwicklung eines gekrümmten und geometrisch perfekten Daches. Das Stadion liegt in der Nähe einer großen Brücke von ähnlich gekrümmter Form und ruft Erinnerungen an alte Schiffbautraditionen hervor.
Bei der Planung dieser riesigen Dachkonstruktion stützte man sich auf eine Kombination von Computermodellen und handgefertigten architektonischen Modellen. Zehn verschiedene Dachbinderlängen, jede davon geometrisch unterschiedlich, wurden verwendet und machen die Komplexität der Gesamtgeometrie dieser Konstruktion aus. Ein Längsbinder verläuft entlang der gesamten Gebäudelänge. Die Bogendachbinder bestehen aus vier miteinander verschraubten Schichtholzteilen.
Die Entwicklung von Schichtholz hat die Herstellung sehr großer Balkenträger mit einer hohen Tragkraft möglich gemacht. Das Projekt machte intensiven Gebrauch von CAD notwendig, wobei man sich insbesondere auf CAD-Programme des lokalen Schiffbauunternehmens Burger Kullmann (Norwegen) stützte. Die Schichtholzbalken sind 4 m hoch und haben eine maximale Spannweite von 96 m.
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