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Rückstellungen für die Instandhaltung von Immobilien

Verfasst von: Philipp Hofer | Gerhard Butke
Veröffentlicht am: 9. Juni 2005
Kategorie:

# 10.06.2005

Die Kosten für die Erhaltung und Wiederherstellung des Nutzwertes einer Immobilie sollten durch möglichst exakt geplante Rückstellungen abgedeckt werden. Um eine erhöhte Kostensicherheit zu erzielen, sollte die Höhe der zukünftig entstehenden Kosten für die Instandhaltung für jedes Gebäude individuell ermittelt werden.

Einfache Berechnungsmethoden

Die Höhe der zukünftig entstehenden Kosten für die Instandhaltung sollten für jedes Gebäude individuell ermittelt werden, Foto: SiB Ingenieurgesellschaft mbH
Die Höhe der zukünftig entstehenden Kosten für die Instandhaltung sollten für jedes Gebäude individuell ermittelt werden, Foto: SiB Ingenieurgesellschaft mbH

Bei der Verwaltung von Wohnungseigentum werden verschiedene einfache Berechnungsmethoden für die Zuweisungen von Instandhaltungsrückstellungen (IR) angewandt. Sie beziehen sich in der Regel auf die Herstellungskosten oder auf den am Markt erzielbaren Preis der Immobilie.

Der Bund regelt die Kosten für Instandhaltung in der Betriebskostenverordnung, in der Kostenobergrenzen je Quadratmeter Wohnfläche und Jahr in Abhängigkeit des Gebäudealters festgelegt sind.

Die Kostenobergrenzen werden zwischen 11,50 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen, die vor mehr als 32 Jahren, und 7,10 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen, die vor weniger als 22 Jahren bezogen wurden, angesetzt.

Die Kostenansätze sind zu erhöhen, beziehungsweise zu verringern, wenn die Wohnimmobilie beispielsweise eine Aufzugsanlage aufweist, oder der Mieter die Kosten kleinerer Instandhaltungen trägt.


Einteilung in sieben Kostengruppen

Eine Immobilie setzt sich aus einer Vielzahl einzelner Gebäudeelemente zusammen. Um eine Zuweisung dieser Elemente in Kategorien vornehmen zu können, werden sie meist entsprechend der Kostengliederung nach DIN 276 in sieben Gruppen aufgeteilt.

Wird die Berechnung für die Gesamtheit aller Gebäudeelemente durchgeführt, so lassen sich daraus die erforderlichen IR ermitteln. Ausgehend von einer Nutzungsdauer einer Wohnimmobilie von 80 Jahren.


Instandhaltungsprogramm EPIQR

Das Instandhaltungsprogramm EPIQR untersucht die Bauelemente von Wohnimmobilien hinsichtlich deren gegenwärtigen Abnutzungszustands in Abhängigkeit des Alters und leitet daraus die Kosten für erforderliche Instandhaltungsmaßnahmen ab.

Hierbei werden in einem ersten Schritt allgemeine Daten, wie beispielsweise geometrische Abmessungen des betrachteten Gebäudes, erfasst. Danach erfolgt eine Untersuchung der einzelnen Gebäudeelemente und deren jeweiligen baulichen Zustände.


Rechnergestützte Ermittlung

Neue rechnergestützte Instandhaltungsanwendungen ermöglichen eine Beurteilung des Bauzustandes einer Immobilie innerhalb eines Tages. Durch die Vergleichsmöglichkeit des vorgefundenen Zustands der Gebäudeelemente mit bestehenden Standardaufnahmen wird eine schnelle und aussagekräftige Erfassung ermöglicht.

Der Hausverwalter oder Eigentümer kann sich die notwendigen finanziellen Aufwendungen über eine gewisse Zeitspanne berechnen und wird somit bei der Entscheidungsfindung über die Höhe der erforderlichen Rückstellungen kompetent unterstützt.


Diplomarbeit zum Thema

Zum Thema "Rückstellungen für die Instandhaltung von Wohnimmobilien" wurde an der Universität Stuttgart eine Diplomarbeit geschrieben, die das Thema sehr intensiv und tiefgehend behandelt.