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Bauhauptgewerbe bejubelt Winterausfall

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 4. Mai 2014
Kategorie:

# 14.05.2014

Positiver Trend setzt sich fort. Bauunternehmer melden Umsatzplus von 27 Prozent. Nachfrage verliert leicht an Dynamik. Zuwachs bei Auftragseingängen nur noch bei 5 Prozent

Geräteauslastung im Winter auf Rekordniveau

Aufgrund eines extrem milden Winters mussten die Arbeiten an vielen Baustellen zu keinem Zeitpunkt ruhen. Foto: Joujou  / Pixelio
Aufgrund eines extrem milden Winters mussten die Arbeiten an vielen Baustellen zu keinem Zeitpunkt ruhen. Foto: Joujou / Pixelio

Der gute Jahresstart in der deutschen Bauwirtschaft setzte sich auch im Februar fort. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) in der neuesten Aus gabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im Februar bei 5,5 Mrd. Euro und damit um nominal 26,9 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Für die ersten zwei Monate ergibt sich daraus ein Plus von 24,5 Prozent.

Die Auslastung der Bauunternehmen war für die Jahreszeit ausgesprochen gut. Aufgrund der milden Witterung und der nach wie vor hohen Auftragsbestände lag die Geräteauslastung laut einer Umfrage des ifo Instituts im Bauhauptgewerbe bei 60 Prozent und damit um acht Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt. Dies ist der bisher höchste gesamtdeutsche Februarwert.

Im Vergleich zum Umsatz ging der Auftragseingang leicht zurück. Die Bauunternehmen meldeten nach einem Plus von 12,3 Prozent im Januar nur noch ein Wachstum von nominal 5,0 Prozent (real: + 3,2 %) (Jan. bis Feb.: +8,4 %, real: +6,6 %).


Öffentliche Hand bremst stärkeres Wachstum

Nach Einschätzung des HDB ist diese Entwicklung ausschließlich auf die Zurückhaltung der Öffentlichen Hand zurückzuführen. So ging der Auftragseingang im Öffentlichen Bau den zweiten Monat in Folge um 2,3 Prozent zurück (Jan. bis Feb.: -3,3 %). Besonders stark betroffen war der Sonstige Tiefbau mit einem Auftragseinbruch von 29,3 Prozent.

Demgegenüber profitierte die Produktion im Öffentlichen Bau noch von der guten Auftragslage des vergangenen Jahres. Der Umsatz legte hier im Februar um 32,6 Prozent zu (Jan. bis Feb.: +32,1 %).


Wohnungsbau weiter stärkstes Zugpferd

Eine gestiegene Investitionsneigung des Verarbeitenden Gewerbes wirkte sich derweil positiv auf den Wirtschaftsbau aus. Die Baubetriebe wiesen für diese Bausparte sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz ein Plus aus (Feb.: 3,1 % bzw. 15,7 %, Jan. bis Feb.: 13,9 % bzw. 15,7 %).

Am stärksten legte aber der Wohnungsbau zu. Der Auftragseingang stieg um 24,5 Prozent und der Umsatz sogar um 36,2 Prozent (Jan. bis Feb.: + 17,4 % bzw. + 29,7 %).


Winter beeinträchtige Bautätigkeit kaum

Angesichts der aktuellen Zahlen warnt der Hauptverband vor einer Überbewertung der guten Umsatzentwicklung. Diese sei vor allem auf die im Vergleich zum Vorjahr sehr milde Witterung zurückzuführen.

Da der Winter in diesem Jahr mehr oder weniger ausfiel, konnten die meisten Bauunternehmen ohne Unterbrechung durcharbeiten. Während in den ersten zwei Monaten des vergangenen Jahres im Durchschnitt noch 65 Prozent der im Rahmen des ifo Konjunkturtests befragten Baufirmen angaben, dass die Witterung ihre Bautätigkeit behindere, waren es in diesem Jahr nur knapp 30 Prozent.