Baukonjunktur präsentiert sich robust
# 23.12.2011
Die Baukonjunktur zeigte sich auch im September robust: Produktion und Nachfrage im deutschen Bauhauptgewerbe werden weiterhin positiv gesehen. Übers Jahr gesehen ergibt sich ein Umsatzplus von 10,7 %. Die Verunsicherung der Finanzmärkte in Bezug auf die europäische Schuldenkrise hat sich noch nicht negativ ausgewirkt.
Während die Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe leichte Abschwächungstendenzen zeigt, entwickeln sich Produktion und Nachfrage im Bauhauptgewerbe weiterhin positiv: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ist der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe im September 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 3,6 % gestiegen. Für den Zeitraum von Januar bis September ergibt sich ein Umsatzplus von 10,7 %. Der Hauptverband erwartet, dass sich die Umsatzentwicklung im vierten Quartal zwar etwas abschwächt, ein Umsatzeinbruch ist jedoch nicht zu befürchten. Dafür spricht die Entwicklung der Auftragseingänge: Die Bauunternehmen meldeten für September einen Anstieg der Ordertätigkeit von nominal 3,8 % (real: +0,7 %); für die ersten drei Quartale errechnet sich damit ein Auftragsplus von nominal 6,9 % (real: +4,0 %).
Wirtschaftsbau
Die anhaltende Verunsicherung der Finanzmärkte im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise hat sich noch nicht negativ auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ausgewirkt: Die Baubetriebe weisen für den Wirtschaftsbau für den Monat September sowohl beim Auftragseingang (+15,6 %) als auch beim baugewerblichen Umsatz (+6,0 %) die höchsten Wachstumsraten aus (Januar bis September: +12,9 % bzw. +12,4 %). Auch die Perspektiven bleiben vorerst positiv: Das Volumen der Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) ist in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 16,9 % gestiegen.
Wohnungsbau
Die Baukonjunktur wird - im Unterschied zu den vergangenen Monaten - im September nicht vom Wohnungsbau getragen: Zwar bewegt sich der baugewerbliche Umsatz nach wie vor auf einem hohen Niveau: Im September konnten sich die Betriebe über ein Plus von 6,6 % freuen (Jan.-Sept.: +14,8 %); die Baubetriebe meldeten jedoch - erstmals seit Februar 2010 - wieder einen leichten Rückgang der Baunachfrage von 1,7 % (Jan.-Sept.: +20,1 %). Von einer Trendwende zu sprechen wäre nach Meinung des Hauptverbandes aber verfrüht, da sich die Baugenehmigungen nach wie vor sehr positiv entwickeln: Die Zahl der Genehmigungen von Wohnungen in neuen Wohngebäuden lag im September um 17,8 %, im gesamten Zeitraum Januar bis September sogar um 22,2 %, über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahresmonats.
Öffentlicher Bau
Dagegen verliert der Öffentliche Bau nach dem Auslaufen der Konjunkturprogramme weiter an Dynamik: Sowohl Auftragseingang (-4,6 %) als auch Umsätze (-1,7 %) waren im September rückläufig (Jan.-Sept.: -4,1 % bzw. +4,6 %). Für die Zukunft ist mit einer weiteren Abkühlung zu rechnen: Für die ersten drei Quartale ergibt sich z.B. im Öffentlichen Hochbau ein Genehmigungsminus von 20,8 %.
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