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Baumaterialien werden immer teurer

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 29. Apr. 2021
Kategorie:

# 04.05.2021

Weltweiter Produktionsboom treibt Erzeugerpreise hoch. Hersteller können gleichzeitige Nachfrage aus mehreren Branchen nicht mehr bedienen. Bauindustrie warnt vor gestiegenem Insolvenzrisiko

Bauholz und Betonstahl werden knapp

Die Preise für Baumaterial wie Betonstahl, Holz oder Bitumen sind zuletzt stark gestiegen. Foto: Bernd Sterzl / Pixelio
Die Preise für Baumaterial wie Betonstahl, Holz oder Bitumen sind zuletzt stark gestiegen. Foto: Bernd Sterzl / Pixelio

Die aktuell gute Baukonjunktur stößt derzeit auf eine Verknappung des Baumaterials. Während ein zunehmender Mangel an Bauholz vor allem in den kleineren bzw. mittelständischen Betrieben des Baugewerbes zu spüren sein dürfte, bereiten der größeren Bauindustrie vor allem erste Engpässe bei Stahlprodukten und Bitumen Sorgen.

Aufgrund der hohen nationalen und internationalen Nachfrage sind seit Jahresbeginn teils deutliche Preissteigerungen zu beobachten.

Waren beispielsweise die Erzeugerpreise für Betonstahl in Stäben und Bitumen im Jahresdurchschnitt 2020 um 7,5 Prozent bzw. um 19,2 Prozent zurückgegangen, lagen sie im März dieses Jahres schon wieder um 18,5 Prozent bzw. 20,6 Prozent über dem Niveau des vergangenen Dezembers.


Bauwirtschaft konkurriert mit anderen Branchen um Rohstoffe

Der Preisrückgang im Jahresverlauf 2020 wurde laut Hauptverband der Deutschen Bauindustrie damit wieder mehr als kompensiert. Der Preis für Betonstahl in Stäben lag im März 2021 um 25,8 Prozent über dem Niveau von März 2020, der Preis für Bitumen um 12,2 Prozent.


Preissteigerungen nur bedingt auf Kunden übertragbar

Die Bauindustrie sieht das Problem dadurch verschärft, dass die Hersteller in Zeiten jahrelang stagnierender Preise Kapazitäten abgebaut und Investitionen zurückgefahren hätten. Hinzu komme ein wachsendes Investoreninteresse an Rohstoffen, vorrangig Öl und Industriemetalle, als Absicherung gegen Inflation.


Bauverband sieht erhöhtes Risiko von Firmeninsolvenzen

Letzteres Vorgehen ist für die Bauindustrie keine wirkliche Option. Verwiesen wird auf eine "ausgesprochen volatile Preisentwicklung" in den vergangenen Jahren, einen steigenden Konkurrenzdruck sowie eine "Neigung öffentlicher Auftraggeber, das billigste Angebot anzunehmen." Ein Abschmelzen der Eigenkapitalausstattung sowie Insolvenzen im Baugewerbe seien deshalb nicht auszuschließen, heißt es vom Hauptverband.