Nachfrage nach Bauleistungen stieg in 2006 deutlich
# 04.04.2007
Nach jahrelanger rückläufiger Entwicklung haben die Bauinvestitionen im Jahr 2006 in Deutschland erstmals wieder deutlich zugenommen.
Wohnungsbau
Im Wohnungsbau kam es wegen der Abschaffung der Eigenheimzulage zum 1. Januar 2006 bereits ab dem vierten Quartal 2005 zu einem spürbaren Anstieg der Baugenehmigungen, die im Jahresverlauf 2006 zu vermehrten Bauinvestitionen führten. Auch die gleichzeitig eingeführte steuerliche „Absetzbarkeit“ handwerklicher Modernisierungs- und Erhaltungsleistungen für selbst genutzten Wohnraum, führte zu positiven Impulsen. Durch die Mehrwertsteuererhöhung in diesem Jahr entstand zusätzlich 2006 der Anreiz, Bauvorhaben zeitnah umzusetzen. Die Investitionen in Wohnbauten lagen um 3,6% über dem Vorjahresniveau.
Hoch- und Tiefbau
Im gewerblichen Bau zeigte sich durch die hohe Kapazitätsauslastung bei den Unternehmen eine besonders schwungvolle Entwicklung. Im gewerblichen Hochbau sowie im Tiefbau waren Zuwächse von 4,5% beziehungsweise 5,4% zu verzeichnen. Die rege Nachfrage nach Bauleistungen führte im Verlauf des Jahres allerdings auch zu deutlichen Preiserhöhungen. Der Preisanstieg bei den Bauinvestitionen betrug 2,4% gegenüber 2005 - der stärkste Zuwachs seit 13 Jahren.
Baustoffe
Einen Nachfrageboom erlebte auch der Baustoff-Fachhandel mit einem Umsatzplus von 11,2% gegenüber dem Vorjahr. Begünstigt auch durch einen sehr milden Winter kam es zu einigen Lieferengpässen. Vor allem die Nachfrage nach Produkten und Systemen für die Wärmedämmung (mit Zuwächsen von teilweise 50% über dem Vorjahr) konnte trotz Vollauslastung sämtlicher zur Verfügung stehender Produktionskapazitäten und Einbringen aller Lagervorräte nicht immer zeitnah befriedigt werden. Der Umsatzzuwachs fiel bei gewerblichen Kunden mit +11,7% noch deutlicher aus als bei Privatkunden mit +9,1%. Acht von zehn Baustoff-Fachhändlern schätzen die weitere Entwicklung ihres Unternehmens als zufriedenstellend oder gut ein.