Die neue Messehalle 3 Frankfurt/Main - Filigrane Eleganz
# 04.02.2002
Die anlässlich der IAA im August 2001 eingeweihte Halle 3 der Messe Frankfurt stellt einen neuen Superlativ im internationalen Hallenbau dar. Herausragend ist neben dem avantgardistischen Design vor allem die Tragwerkstechnik des Hallendaches, durch die in Ost-West-Richtung 165 m stützenfrei überspannt werden. Gebildet wird dieses Tragwerk aus MSH-Profilen von V & M TUBES
Tragwerkskonstruktion in Falttechnik
Raffiniert und zugleich prägend für das äußere wie innere Erscheinungsbild der neuen Messehalle ist das Wellen- oder Buckeldach. Es wird von einem doppelt gekrümmten Stabtragwerk aus geraden, kreisförmigen MSH-Profilen mit biegesteifen Knoten gebildet und liegt auf je sechs so genannten A-Böcken auf.
Die insgesamt 3.000 t wiegende Dachkonstruktion besteht aus fünf solcher Stahlbögen, die aus jeweils vier Segmenten zusammengesetzt wurden. Was von außen wie ein gefaltetes Blech wirkt, orientiert sich in seiner wellenförmigen Dachform am natürlichen Kraftfluss. Dem entsprechend wächst die Wellenhöhe vom seitlichen Auflagepunkt zur Feldmitte mit der maximalen Beanspruchung. Leichtigkeit und Eleganz des Dachgewölbes werden sowohl durch die wechselnden Radien der Bögen wie auch über die Abmessungen der MSH-Profile (größtenteils mit 323,9 mm Außendurchmesser) erzielt, bei denen individuelle statische Beanspruchungen durch unterschiedliche Wanddicken zwischen 36 mm und 80 mm kompensiert wurden.
Messe Frankfurt, Halle 3
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Architekt: Nicholas Grimshaw & Partners (NGB), London
Generalübernehmer: ARGE Hochtief AG
und Bilfinger+Berger Bau AG
MSH-Profile für die stützenfreie Dachkonstruktion: rund 1.125 t kreisförmige MSH-Profile in den Abmessungen 323,9 x 36 mm bis 323,9 x 80 mm sowie 419 x 40 mm
Stahlgüte: S 355 J 2H
Stahlbau: Stahlbau Plauen GmbH, Plauen
Bauzeit: 17 Monate
Fertigstellung: August 2001
Baukosten: 138 Millionen EUR