Sweco: Führungswechsel und Zukäufe sollen deutschen Markt sichern
# 18.06.2021
Asset Deals als Mittel der Wahl für börsennotierte Ingenieurbüros. Schwedische Unternehmensgruppe baut Geschäftsfelder und Firmennetz aus. Neue Geschäftsführung soll Wandel im Management umsetzen
Asset Deals erlauben Marktzugang durch Bestandsunternehmen
Große Ingenieurunternehmen, die noch dazu als Aktiengesellschaft fungieren, sind auf beständiges Wachstum angewiesen. Geht es dabei nur um finanzielle Werte, genügen bereits Zukäufe von Gesellschaftsanteilen (engl. Shares) anderer Unternehmen im Rahmen eines "Share Deals".
Sollen hingegen auch Know-how und Sachwerte in das eigene Unternehmen fließen, sieht die Expansionsstrategie häufig sogenannte "Asset Deals" vor.
Bei dieser Art des Unternehmenskaufs werden die Wirtschaftsgüter (engl.: Assets) eines Unternehmens, wie Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Patente usw., sowie dazugehörige Verbindlichkeiten einzeln übertragen. Möglich ist zudem ein Betriebsübergang, bei welchem die bestehenden Arbeitsverhältnisse auf den Käufer übergehen.
Sweco seit 2015 auf Expansionskurs in Deutschland
Die schwedische Sweco Gruppe ist vielleicht das derzeit bekannteste Beispiel für ein Ingenieurunternehmen, dass sich mit Asset Deals auf dem deutschen und europäischen Markt ausbreitet. Nachdem das Unternehmen 2015 erstmals hierzulande Fuß fasste (durch die Übernahme des Grontmij-Konzerns), erwarb man zuletzt wesentliche Teile der in der Tragwerksplanung spezialisierten Mark und Pieler Ingenieure GmbH.
Zehn Übernahmen 2020 in Europa
Insgesamt übernahm Sweco 2020 europaweit zehn andere Ingenieurunternehmen. Bereits im Januar 2021 setzte man diese Strategie durch zwei Übernahmen in Finnland und Belgien fort. Mit dem jüngsten Zukauf will man die Präsenz im Rhein-Main-Gebiet gezielt im Bereich Prüf- und Gutachtertätigkeit weiter ausbauen.
Neue Geschäftsführerin für langfristigen Strukturwandel in Deutschland
Zantke ist selbst erst seit April dieses Jahres im Amt. Nach einer Abschreibung in Höhe von 290 Millionen Kronen (28,7 Millionen Euro) Ende 2020, plant Sweco mit ihr die Neustrukturierung seiner deutschen Dependance.
Erklärtes Ziel des schwedischen Mutterhauses ist die vollständige Integration des betriebsinternen "Sweco-Models".
Dieses sieht in allen Bereichen ein striktes Projektmanagement und dessen konsequente Durchführung vor. Laut Jahresendbericht 2020 schaue man optimistisch auf die langfristige Entwicklung der deutschen Aktivitäten, die begonnene "Reise des Wandels" benötige nur Zeit.
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