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Bauingenieure: Sorry, aber selber Schuld

  • Veröffentlicht von Bauigel (TU hoho) (inaktiv) am 3. Juni 2011 23:29
  • Neueste Antwort:vor 13 Jahren
Hallo zusammen,
ich verfolge das Forum schon sehr lange (6 Jahre). Bin selbst Bauingenieur und bereue die Entscheidung dieses Fach studiert zu haben seit dem Ende meines Studium. Das Studium an sich war schön, aber die Realität des Arbeitsmarktes danach hat mich beinahe verzweifeln lassen, Studienkollegen hatten es da schlechter... . Wenn ich mir heute die Studienanfängerzahlen in Kombination mit der Bauquote und der Altersentwicklung in Deutschland anschaue, bin ich froh, nie als Bauingenieur gearbeitet zu haben, sondern ganz wo anders untergekommen bin (ICT Beratung). Denn es wird sich auf absehbare Zeit nichts verbessern an den (relativ) schlechten Arbeitsbedingungen für die BIs (ja es gibt Schlimmeres, habe aber nicht studiert, um im Callcenter zu arbeiten). Wiese sollte es also plötzlich einen Boom in diesem Bereich geben? Einzig ein Krieg könnte Abhilfe schaffen und den kann ernsthaft keiner wollen.

Und hier nun die Probleme mal lose aneinander gereiht. Zahlen stimmen, Quellen hab ich keinen Bock auch noch rein zu schreiben, wens stört einfach selber recherchieren: Es strömen immer noch genügend Frischlinge auf den Markt (fast 10.000 Anfänger 2009!), die die Welt erobern möchten und denken, das mit dem Gehalt und den Überstunden wird sich schon geben, wenn sie überhaupt an so etwas denken, was ich bezweifele. Sinkende Bevölkerungszahlen: Wir werden in D bis 2030 +/- 78 Mio und 2060 +/- 67 Mio Menschen sein. Ja wer soll denn die ganzen Häuser bauen für die Leute, die bis dahin nicht mehr leben? Ironiemodus off. Sollte es hier nicht einen Politikwechsel zu einer massiven Einwanderungspolitik geben, hat BLÖD recht: "Deutschland stirbt aus!"

Bauquote in Deutschland:Ganz schwieriges Thema, Wohnungsneubauquote mit 2,0/1000 EW ist mies. Infrastrukturinvestitionen: Für jedes Schlagloch, das gestopft wird entstehen höhere Kosten für das Foto in der Presse, auf dem der Bürgermeister mit dem Spaten in die Kamera lächelt, als für das Stopfen selber. Noch mal Ironiemodus off. Aber: Beobachtet mal, wie Investitionskosten, die früher als Wartung mitliefen, heute als "Projekt Zukunft 2020" angepriesen werden und das über Monate im voraus.

Bauindustrie erwartet Umsatzplus 2011 von 1,6% (dass das bei einer Inflationsrate von 2,7% einem realen Schrumpfen entspricht, erwartet sie auch, sagt sie aber nicht).
Nicht alles ist negativ , es gibt auch Lichtblicke: Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in D steigt seit Jahren von heute 43 qm auf 55 qm 2030 (tendenziell ältere Leute in großen Häusern, junge Familien in kleinen Wohnungen, das ist dann schon wieder nicht so positiv).
Fachkräftemangel: Ist noch nicht da, wird aber this-time-for-real kommen, wer flexibel genug ist wird auch als Bauingenieur gute Chancen haben auf einen guten Job. Hier sei mal die Frage gestellt, wieso die Arbeitslosenzahlen so klein gerechnet werden (ABM, 1-Euro, Umschulung, Schwangere, Mütter - alle nicht drin), möchte sich da jemand (Wirtschaftsverbände) einen Puffer aufbauen für Arbeitnehmer die jetzt glauben: "hmm, sinkende Arbeitslosenzahlen, gleich mal zum Chef eine Lohnerhöhung rausholen." Und der Chef kann sich entspannt zurücklegen, weil er weiß, dass draußen noch eine Menge Leute auf der Straße sitzen und die realen Arbeitslosen-Zahlen viel höher sind? - keine Ahnung.

Positiv auch: man kann ins Ausland gehen. Stimmt, man kann ins Ausland gehen. Das dies bei manchen super klappt, bezweifle ich nicht. Ich kenne aber auch die, die in China sitzen und langsam das Kotzen kriegen, weil einem das ewige Dauergrinsen der Menschen irgendwann gehörig auf den Wecker geht. Entschuldigung liebe Chinesen, ich habe auch Verständnis, wenn ihr mal so richtig über uns komische Deutsche (laut, grinsen so selten und rülpsen nicht beim Essen) lästert. Einfach mal in den Biergarten, richtiges Brot oder ein Radiohead Lifekonzert is in manchen Ländern einfach nicht drin. Oder Dubai, hammergeil Dubai. Für mich persönlich gerne mal eine Woche, alles darüber halt ich nicht aus. In so einem Land, wo sich ein paar Familien den größten Batzen einverleiben und dafür die Ameisen irgendwo aus Asien schlecht behandeln, will ich nicht jeden Tag sein. Auch Indien wurde in diesem Forum mal erwähnt, man Leute da werden schlafende Arbeiter beim Betonieren eingegossen (wahlweise, aber nicht so reißerisch: fallen vom Gerüst) und keine Sau schert sich drum, nee Danke will ich nicht täglich.

Eigentlich müsste dieses Forum vor Warnungen an junge Menschen nur so strotzen, bloß nicht dieses Fach zu studieren. Leider treiben sich die Anfänger nicht hier rum, sondern erst wenn sie schon lange studiert haben und dann "Augen zu und durch, mir wird schon nichts passieren, ich pack es irgendwie, bin ja super flexibel, hab ja keine Frau/Kinder blablabla" ... ich kenne die Sprüche.

So das war meine lange aber natürlich nicht vollständige Aufzählung von ein paar Dingen, die mir so durch den Kopf gingen und immer weniger gehen. Zum Schluss möchte ich sagen: Der Beruf ist prinzipiell schön, es gibt sicherlich glückliche Bauingenieure auch in Deutschland. Aber: die gegenwärtigen Randbedingungen sind so schlecht, dass ich fairerweise niemandem raten würde, Bauingenieurwesen zu studieren. Nach meiner nicht ganz aus der Luft gegriffenen Abschätzung wird eine Entspannung der Situation in frühestens zehn! Jahren einsetzen.

Verzeiht mir die endlosen Schachtelsätze. Machts gut und an die lieben Studenten: noch mal im Betreff/Forenthema nachlesen.

hoho

40 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: FlipB (inaktiv)
    • 7. Juni 2011 01:41
    Super Text, gefällt mir. Allerdings kann ich nicht ganz dem zustimmen, dass es "bald" zu einer Entspannung in der Baubranche kommen sollte. Ich fürchte, diese Entspannung werden wir nicht mehr lebendig erleben, das meine ich leider ernst. Der Markt bereinigt sich schon seit guten 15 Jahren und ein Ende ist nicht in Sicht, da ja schon alles steht was gebaut werden musste.
    • Veröffentlicht von: Bronzki (inaktiv)
    • 8. Juni 2011 20:59
    @hoho: Ja, der Text ist super. Ein verstärkte Nachfrage nach Bauprodukten wird auf absehbare Zeit wohl nicht kommen. Woher sollte sie auch rühren? Die Bevölkerungspyramide in Deutschland hat seit Jahrzehnten die Form einer Urne. D.h. es gibt immer weniger Junge und im Verhältnis dazu immer mehr Alte. Eine gezielte Einwanderungspolitik wird auch keine Trendwende in der Bauwirtschaft herbeiführen. Familien mit Migrationshintergrund verfügen in aller Regel nicht über genügend Eigenkapital, bzw. Einkommen, um in eine eigene, neue Immobilie zu investieren. Sie mieten lieber eine Altbauwohnung in einer nicht ganz so teuren Gegend. Es sei ihnen vergönnt. Das einzige, was uns Bauingenieuren helfen könnte, wäre ein Krieg oder ein schweres Erdbeben. Das wünscht sich aber natürlich niemand. Ich arbeite jetzt seit 12 Jahren als Tragwerksplaner in Deutschland und komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass sich einem deutschen Bauingenieur genau 3 Möglichkeiten bieten:

    1) Eine Umschulung zu machen (z.B. Lehrer an der Berufsschule).
    2) Ins Ausland zu gehen (es muss ja nicht unbedingt Dubai sein).
    3) Sich mit einem Lebensstandard knapp über Hartz IV-Niveau zufrieden zu geben und sich jeden Tag einzureden: "Es könnte schlimmer sein".
    • Veröffentlicht von: Polle (inaktiv)
    • 8. Juni 2011 21:00
    Bauigel nimmt mir das Wort aus dem Mund. Besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können. Bin selbst in einem anderen ähnlichen Bereich (IT, Software) untergekommen. Meine Ex-Studienkollegen pfeifen als Bauleiter, Tragwerksplaner, Projektleiter...dagegen alle aus dem letzten Loch! Die sehnen sich nach ner todlangweiligen Stelle im Amt als Aktenverwalter und würden sich alle zehn Finger danach abschlecken.

    Maschinenbauer und Elektrotechniker haben dagegen die nächste Karrierestufe im Blick und verdienen sich dumm und dämlich dabei. Das sagt doch alles. Und ganz ehrlich, ich kenne nur ganz wenige Berufe die schlechter sind als Bauleiter und ich würde auch NIE wieder Bauingenieurwesen studieren!
    • Veröffentlicht von: bauinghel (inaktiv)
    • 8. Juni 2011 21:38
    Sollte noch angemerkt werden, das unter den bereits jetzt zuziehenden aus Süd- und Osteuropa auch ausgebildete Bauingenieure sind und auch zukünftig sein werden. D.h. etwaiger Bedarf kann auch aus dem Reservoir der Einwanderer gedeckt werden. Eisenbetonbau ist keine Hochtechnology. FH Bauingenieure werden hier eigentlich nur ausgebildet um irgentwie die Schulabgänger unterzubringen. Ach ja, und weil deutsche Behörden keine Migranten einstellen. Noch nicht.
    • Veröffentlicht von: Polle (inaktiv)
    • 9. Juni 2011 22:25
    @Bronzki: Vom Ansatz her gut aber hat denn ein deutscher Bauingenieur wirklich so wenige Möglichkeiten? Ich versuche mal eine Antwort darauf zu geben. Zunächst muss mal zwischen einem Berufsanfänger und einem "alten Hasen" mit 12 Jahren im Beruf wie Dir unterschieden werden. Bei letzterem gibt es in der Tat auch wenn ich länger darüber nachdenke wirklich nur die 3 Möglichkeiten. Der Grund: Wer solange schon in der Branche arbeitet (als Tragwerksplaner, Bauleiter) der gilt grundsätzlich für den Arbeitsmarkt oder Nischenbereiche (man will ja wegkommen vom Baubereich) als zu sehr vom Baugewerbe "versaut". Ein Berufsanfänger ist noch irgendwie formbar und schafft leichter einen Quereinstieg in andere Bereiche die wenig oder gar nichts mit dem Bau zu tun haben. Ich selbst habe 5 Jahre Berufserfahrung aber noch nie in der Baubranche gearbeitet.

    Bin im Anschluss an mein Bauingenieurstudium in den Maschinenbau gewechselt. Wenn alle meine Ex-Studienkollegen (die Bauleiter sind) über Baustellenprobleme und Bau im allgemeinen fachsimpeln sind das für mich Eindrücke aus einer anderen Welt. Andersrum könnte man mich mit Maschinenbauern zusammensetzen und keinem würde auffallen dass ich Bauingenieur bin. Wäre ich dagegen auch schon 5 Jahre Bauleiter gelte ich wohl als zu sehr durch den Bau geprägt und außerdem würde mir kein Bewerbungsempfänger abnehmen was ich denn nun plötzlich (nach so vielen jahren Bau) im Maschinenbau will. Deshalb meine Empfehlung: Richtungswechsel so früh wie möglich, später schränken sich die Möglichkeiten sehr stark ein und dann bleiben wohl nur noch die 3 Genannten!
    • Veröffentlicht von: kakadou (inaktiv)
    • 10. Juni 2011 22:48
    @Polle: Ganz unrecht hast Du nicht - das Bauwesen prägt enorm. Ich bin als Quereinsteiger ins Bauingenieurwesen gekommen. Ingenieurbüro wie studiert (nicht Ingenieur- sondern Natwissenschaften!), Quereinstieg in Tiefbau (AG-seitig), dann Umstieg (auch fachlich, AN-seitig), jetzt dreigleisig (gleichzeitig) ursprüngliches Fach in der Forschung, dazu Bau (AN) und Maschinenbau. Die eigentliche Bauleitung, die mir Spaß gemacht hat und die Abrechnung, die ich hasse, ist dafür weggefallen. Wenn ich in den neuen Bereichen unterwegs bin, hab ich manchmal das Gefühl, ich komme von einem anderen Stern, so sehr sind 14 Jahre Bau prägend (vor allem die 3 Jahre AN).

    Alle drei Bereiche sind spannend und abwechslungsreich. Alles gleichzeitig zu machen übertrifft von der zeitlichen Arbeitsbelastung her die reine Bautätigkeit noch, keine Langeweile. Aber die Arbeitsweise der neuen Bereiche ist eine andere.

    Bauleitung (AN) ist "laut", stressig, unvorhersehbar, nicht planbar und etwas "verrückt", das Handy schellt jede Sekunde und Entscheidungen sind sofort zu fällen, aber man weiss gar nicht was man entscheidet und hätte keine Gelegenheit, nachzuforschen. Bauen ist darüberhinaus Teamwork - Polier, Trupp und Bauleiter sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Eine gewisse Risikofreude und viel Improvisationstalent schadet nicht. Zeitziel: 20:30 Uhr nach Krankmeldung eines Mitarbeiters/Gerätedefekt: Wie bekomme ich jetzt morgen früh 6:30 Uhr einen LKW? (die Chance den potentiellen Nachunternehmer um diese Uhrzeit noch telefonisch zu erreichen ist hoch). Kann sein die Welt dreht sich um ein zerdeppertes Steinzeugrohr. Für "Aussenstehende" sicher einfach nur seltsam zu beobachten. Ich stand mal im Urlaub auf einem Alpengipfel - nur hier Handyempfang - und habe verzweifelt versucht für "daheim" eilig eine unübliche Schachtabdeckung zu bestellen. Andere Bergsteiger waren etwas befremdet.

    Entsprechend sind "alte" Bauleiter entweder hochmotivierte Überzeugungstäter, die ihren Job lieben oder völlig ausgebrannt und frustriert. Ich kenne beide Sorten, bei uns im Betrieb zum Glück nur die erste.

    Maschinenbau (Entwicklung): Das Handy schweigt, ein Stapel handgekritzelter Skizzen auf dem Tisch, gelegentliche Treffen mit Partnern im ruhigen Rahmen, alles wohlvorbereitet, falls unerwartetes auftaucht: Prüfen, nachrechnen, morgen sehen wir weiter. Konzentriert und nachdenklich. Fachlich komplex und anspruchsvoll. Zeitziel "ein Jahr". Allerdings: Auch die Erfolgserlebnisse dauern lange! Bis so ein Prototyp läuft, ist ein Bauwerk längst abgenommen. Und fast nie draussen, selten unterwegs, das Wetter spielt keine Rolle, nicht das Wechselbad der Gefühle "Hurra Auftrag....aber wie denn zu dem Preis". Eher langfristig: Ob das neue Teil später je verkauft werden kann? Oder alles für die Katz?

    Forschung (Uni): Alles kommt anders wie man denkt, aber gleichzeitig alle Muße der Welt, um dicke Wälzer zu lesen oder Experimente zu wiederholen. Zeitziel "zwei Jahre". Alles etwas weltfremd, wenn man aus der Baupraxis kommt. 100 EUR Reisekosten sind unerschwinglich, Kopierer gibt es nicht, aber Gerät für 3 Mio kommt irgendwo her. Lauter sehr junge Leute, die von fast nichts sehr viel verstehen (ausser vom Leben). Ich muss mir gerade auch noch abgewöhnen, zu vermuten, dass ich übers Ohr gehauen werde. Das ist in der Forschung im Gegensatz zum Bau offensichtlich gar nicht üblich - aber mir fehlt das ein bisschen, dieser absoluten Geradlinigkeit fehlt etwas die Bauernschläue. Dabei ist der finanzielle Druck der Lehrstühle sehr sehr hoch und diese Anspannung merkt man. Die Arbeitsituation der "Mittelbauler" ist auf jeden Fall schlechter als in der Bauwirtschaft (z.B. fast nur befristete, nicht verlängerbare Verträge). Und es werden wirklich gute Anträge abgelehnt.

    Mein Fazit: Wenn ich nochmals von vorne anfangen würde, ich würde gleich Bauingenieurwesen studieren ;-) und die Option (Bau-) Maschinenbau nicht völlig ausser Acht lassen. Genau genommen habe ich es aber mit meiner cruden Mischung perfekt erwischt.
    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 13. Juni 2011 12:35
    Ich bin seit Jahren im Ausland und eigentlich nicht ungluecklich. Das die Arbeitsbedingungen in Asien schlecht sind ist kein Geheimnis, das allerdings als Grund dafuer anzufuehren, das man nicht ins Ausland gehen sollte, halte ich fuer etwas duenn. Es verhaelt sich bei diesem Thema so wie mit Menschen, die gegen Massentierhaltung sind aber trotzdem Fleisch essen. Die meisten unserer Kleidungsstuecke kommen etwa aus China und die Arbeitsbedingungen sind menschenverachtend. Das stoert aber scheinbar niemanden, solange man es nicht sehen muss. Das es in Dubai wenig Superreiche gibt, die die Anderen ausbeuten, weiter oben "Ameisen" genannt, ist in Deutschland auch nicht anders.

    Jahrelang Exportweltmeister und viele Menschen muessen sich ihr Gehalt vom Sozialamt aufbessern lassen. Was das mit sozialer Marktwirtschaft zu tun hat erschliesst sich mir nicht. Die Baubranche wird in den naechsten Jahren bis 2020 weltweit ein Umsatzplus von 70% verzeichnen. Gut ausgebildete Bauingenieure gibt es viel zu wenige und die Gehaelter sind extrem gut, nur eben in Deutschland nicht. Was so schlimm daran sein soll seinen Standort zu veraendern verstehe ich immer weniger.

    Ole
    • Veröffentlicht von: bauinghel (inaktiv)
    • 14. Juni 2011 22:01
    @Ole
    Fairerweise sollte man erwähnen das niemand die Studierenden darauf vorbereitet hat.
    Uns wurde vorgegaukelt wir könnten auch im Heimatland ordentlich verdienen. Studentenforderung nach english-sprachigen fakultativen Vorlesungen im Vertiefungsstudium wurden abgelehnt!

    Eigentlich müssten einige zentrale Fächer im Grundstudium alternativlos in englisher Sprache durchgezogen werden mit der Begründung das ein Großteil der Absolventen eh im Ausland landet. Unterricht in einer zweiten Fremdsprache obligatorisch. Dann wären viele sehr früh aufgewacht und hätten sich was anderes gesucht. Mechatroniker in einem Industrieunternehmen ist doch auch gut, oder besser?
    Gruß - hel
    • Veröffentlicht von: Mel (inaktiv)
    • 16. Juni 2011 23:42
    Ein Glück hab ich dieses Forum hier gefunden. Wollte nächstes Jahr mein Bauingenieurstudium anfangen, aber das überdenke ich doch lieber noch einmal. Nachdem was ich hier alles gelesen habe bin ich doch verunsichert. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es um die Bauingenieure in Deutschland so schlecht steht. Leider weis ich noch nicht was ich alternativ dazu studieren könnte, aber trotzdem danke für diese Infos!
    • Veröffentlicht von: d.suchende (inaktiv)
    • 17. Juni 2011 04:29
    Na ihr habt einen Zeitgeist und seht kein licht am ende des tunnels? frei nach dan gardner: wenn mich meine eigenen kinder heute fragen, was kommen wird, dann sage ich, dass sie sich keine sorgen machen sollten. die zukunft muß man nicht vorhersagen, man muss sie gestalten.

    1. nachtrag von mir: sonst machen es die anderen und der zug ist schon wieder vorbeigefahren, schaut doch mal da rein:

    http://inn-akten.de/downloads/elbphilharmoniesachstand.pdf

    Und nun? ist das nur eine "gute nacht lektüre" oder kann ein bauingenieur nur das schlechte und nicht die ungenutzten möglichkeiten für seinen beruf, besonders in D, erkennen? Ok, wem das zu groß ist, der sollte die mio durch tausend ersetzen, die zeitangaben durch z.b. 6 teilen und das große und...weglassen und landet somit (ja, ja - durch und mit Fantasie aber doch…..) beim ganz gewöhnlichen efh.

    bessere lösungen, wege werden in D höher honoriert, als im ausland.

    mfg
    • Veröffentlicht von: ass (inaktiv)
    • 17. Juni 2011 17:40
    @POLLE:
    Darf man fragen in welchem Bereich der IT-Software du gelandet bist und was du dir dafür nachträglich selbst angeeignet hast?
    • Veröffentlicht von: Gast (inaktiv)
    • 18. Juni 2011 08:28
    @ d.suchende: netter Text, klingt ja alles ganz nett.Steht man aber vor dem Bankautomaten, d.h. wenn die Realität zuschlägt, ist das alles (Sorry) "bullshit"!!!
    • Veröffentlicht von: d.suchende (inaktiv)
    • 22. Juni 2011 08:49
    @hallo gast vom 18.06.11
    Bullshit ist für mich nur, wenn man aufgegeben hat oder auf deutsch: „alles scheiße ist“
    Apropos bank, da fällt mir ein: nachdem sie wieder vom H zur P gewechselt hatte, kam unaufgefordert ein brief ihrer hausbank: wir haben ihren d um 50% erhöht. am gehaltszuschuß lags sicher nicht. Allerdings hat sie schon wieder neue jobangebote. Das würde ich dann als gehalts-dreisprung bezeichnen (und nur auf grund der bankreaktion annehemen: Klar, nur um es dir nochmal zu beweisen).

    also nachtrag 2:
    nicht kleckern u. meckern sondern mindestens 5 jahre (+- 30 %) klotzen und suchen.
    Zitat: das nötige Rückgrat haben, um Konflikte aus- und Widerständen standzuhalten sowie bei Bedarf - auch gegen ihre ‚Chefs’[ „und vor allem den archis“] - für ihr Projekt zu kämpfen. Das zeigt: Die Persönlichkeit der [nicht nur] Projektmanager muss einen gewissen Reifegrad haben.

    Quelle: http://www.e-commerce-magazin.de/ecm/news/interview-kleine-projekte-kleine-sorgen-grosse-projekte-grosse-sorgen

    Info: ich arbeite da nicht und war noch nie da und soll auch keine werbung sein.
    mfg


    @ass, schau dir das mal an:
    http://www.fml.mw.tum.de/fml/images/Publikationen/2010_ForBAU-Abschlussbericht_web.pdf´

    mfg
    • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
    • 25. Juni 2011 09:52
    @d.suchende:
    bullshit ist auch, wenn man(n) (oder frau) texte so formuliert, dass man das gefühl hat hegel zu lesen oder an den dialektischen dreisprung erinnert wird...und dies ist nun kein kompliment!

    auf deutsch: man versteht kaum wo deine gedankenreise / anregung hingehen soll oder soll man die beiträge wie ein klett-heftchen analysieren...bullshit halt (nochmal sorry!!!)
    • Veröffentlicht von: Peter (inaktiv)
    • 29. Juni 2011 19:07
    Habe 2007 mein Diplom gemacht. Habe mich bei 2 Firmen beworben und mir sofort einen unbefristeten Vertrag aussuchen können. Gutes Geld, neuer Mittelkalsse-Firmenwagen ohne Selbstbeteiligung, Handy mit Privatnutzung unendgeltlich, Prämie und 13 Monatsgehalt. Da legt man sich gerne ins Zeug. Und jetzt in 2011 ists noch besseres Geld, ein Oberklasse-Firmenwagen und immer noch das gleiche Handy, mit dem Unterschied, dass es im Wochentakt klingelt und ein Mitbewerber meiner Firma ist dran um mich abzuwerben. Ich finds gut.
    • Veröffentlicht von: TUM-Student (inaktiv)
    • 2. Juli 2011 11:05
    @Peter:
    Darf man fragen in welchem Bereich du tätig bist, an welcher Uni du studiert hast und auf was du dich spezialisiert hast?
    • Veröffentlicht von: montalcino (inaktiv)
    • 2. Juli 2011 22:16
    Hallo Peter,

    ein Auto der Oberklasse wäre z.B. ein 7er BMW oder eine Mercedes S-Klasse. Ein Auto der Oberen Mittelklasse wäre beispielsweise ein 5er BMW oder eine E-Klasse. Dies alles fährst Du 4 Jahre nach Deinem Diplom wohl kaum! Also kennst Du Dich entweder nicht mit solchen Begriffen aus oder Du wolltest hier mal ein bisschen auf die Sahne hauen. Ich habe in unserem Konzern wirklich schon viele äußerst talentierte und erfolgreiche Bauingenieure erlebt. Diejenigen, die wirklich überaus schnell Karriere machen, sind etwa Mitte 40, wenn Sie eine Mercedes E-Klasse bekommen. Und das trifft vielleicht auf weniger als 1% der Bauingenieure zu. Die meisten bekommen in dieser Branche natürlich nie eine E-Klasse. Also erzähl hier dem Nachwuchs, zu dem Du ja selbst mit 4 Jahren Berufserfahrung noch gehörst, nicht solche Geschichten über Oberklasse-Autos nach 4 Jahren Berufserfahrung. Übrigens fahren selbst Vorstandsmitglieder von Baukonzernen oft nur die obere Mittelklasse und keine Oberklasse.

    Für diejenigen, die es interessiert: Übliche Dienstwagen für Bauingenieure sind z. B. VW Golf, Opel Astra oder Ford Focus ("Untere Mittelklasse"). Ab Oberbauleiter oder bei Führungskräften in Ingenieurbüros etc. sind dann ein VW Passat, ein Opel Insignia oder ein Ford Mondeo denkbar ("Mittelklasse"). Obere Mittelklasse fahren z. B. Direktionsleiter, Unternehmensbereichsleiter und Vorstände. Wer im Vertrieb arbeitet, kommt evtl. schneller an repräsentative Autos. Wer als Bauingenieur in der Immobilienbranche arbeitet oder für Versicherungen, hat in Bezug auf den Dienstwagen ebenfalls bessere Aussichten.
    • Veröffentlicht von: Polle (inaktiv)
    • 4. Juli 2011 11:06
    @Peter: Das was Du schreibst stimmt mit der Realität wohl kaum überein. Da muss ich montalcino uneingeschränkt Recht geben. Entweder willst Du hier einen auf "dicke Hose" machen und künstlich Diskussionen anheizen oder Du kannst ein Dreirad nicht von einem Motorroller unterscheiden. Da du uns ja die Frage schuldig bleibst in welchem Bereich der Baubranche Du tätig bist, will ich mal davon ausgehen dass Du als Bauleiter angestellt bist. Alle die ich kenne und seit mindestens 5 Jahren in diesem Bereich arbeiten haben als Dienstfahrzeug entweder einen Skoda Octavia oder einen Opel Astra Kombi. Und das sind noch lange keine Oberklasse-Fahrzeuge.

    In diesem Land hat kein angestellter Mensch ein Oberklasse-Dienstfahrzeug ohne dass mehr als "nur" Bauleiter auf der Visitenkarte steht und das wird auch bei Dir nach 4 Jahren kaum der Fall sein. Selbst als Oberbauleiter fährt man noch lange keinen 7er BMW oder Audi A8! Also mach uns in diesem Forum hier nichts vor. Gruß Polle
    • Veröffentlicht von: Serc (inaktiv)
    • 4. Juli 2011 16:51
    Wow, unglaublich, was man hier so alles liest :O Ich selbst studiere jetzt im 2. Semester Bauingenieurwesen / Umweltingenieurwesen an der TU Hamburg-Harburg und ich muss sagen, dass mich all die Kommentare hier zum Nachdenken gebracht haben. Sieht die Zukunft mit diesem Abschluss denn wirklich so schlecht aus? Ich habe letztes Jahr mein Abi mit 1,4 gemacht und mich dämlicherweise direkt an der Uni beworben ohne vorher ein Praktikum zu absolvieren. Eigentlich wollte ich schon immer Bauingenieurwesen studieren. Die Baustelle konkret hat mich nicht so wirklich interessiert, sondern die gesamte Statik hinter Gebäuden, warum sie stehen und wie das alles funktioniert. Hier lese ich nun, dass genau dieser Bereich überfüllt und daher schlecht bezahlt ist. Außerdem merke ich langsam, dass diese Arbeit eigentlich nur das Modellieren von Tragwerken am Computer bedeutet, also im Prinzip stundenlanges am PC sitzen und das war es dann auch schon. Bitte korrigiert mich wenn ich hier falsch liege.

    Was ich in meinem Studium aber bisher gelernt habe sind ein paar Grundlagen in Mechanik, die recht interessant sind, mich aber nicht faszinieren. Dazu kommt das Führen bauphysikalischer Nachweise zur Standsicherheit, Tauwasserausfall, usw. So etwas will ich auf keinen Fall machen. Ich muss sagen ingesamt bin ich vom Studium bisher ein wenig enttäuscht, die verschiedenen Sorten von Estrichen und Mörteln langweilen mich nur, ebenso wo ich wie viele Dehnfugen etc brauche. Einziger Lichtblick war der erste Entwurf eines Gebäudes, den wir in Projektarbeit angefertigt haben. Jedoch ist mir klar, dass das in erster Linie Arbeit eines Architekten ist und nicht des Bauingenieurs. Bewerbungsfristen laufen in Deutschland zum 15.7. aus, d.h. in 11 Tagen und im Moment denke ich ernsthaft darüber nach zu wechseln, denn das Studium ist sehr aufwendig und umfangreich und es zehrt an meinen Nerven: Mehr als doppelt so viele Wochenstunden, wie z.B. Physik- oder Psychologie-Studenten an "normalen" Unis, teils bis zu 10 Klausuren, die auch noch in den Ferien geschrieben werden, also selbst in den Ferien kaum Freizeit. Und nun hör ich, dass sich die ganze Anstrengung und Mühe später im Beruf nicht auszahlen soll?

    Wenn das denn stimmt, möchte ich mir das wirklich nicht antun. Optionen wären, auszuweichen auf Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Maschinenbau an der RWTH Aachen oder komplett das Fachgebiet zu wechseln auf BWL in Mannheim. Ein Freund meinerseits hat mir auch VWL empfohlen, da es noch Mathe-lastiger sein soll als BWL, was mir persönlich sehr entgegenkommt.

    Die meisten Menschen in meinem Umfeld haben mir jetzt gesagt einfach zu tun, was mir Spaß macht und was mein Bauch mir rät. Genau so habe ich mich auch vor einem Jahr entschieden. Aber später mit 40 oder 50 noch im Büro rum zu sitzen, ständige Überstunden zu machen und dafür einen Magerlohn zu kriegen und zu wissen, dass ich so ziemlich alles andere hätte studieren können, womit ich besser dastehen würde. Das ist nicht das Leben, das ich möchte. Wirklich nicht. Ich wäre sehr dankbar für Ratschläge und eindeutige Aufklärung darüber, ob es wirklich so schlecht aussieht in unserer Branche.
    • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
    • 5. Juli 2011 08:06
    @serc: ja, es sieht so aus wie hier "negativ" beschrieben! lies mal deine mail, die antwort hast du dir doch schon selbst gegeben, nur hast du wohl noch nicht den mut gefunden, einfach mal einen krassen schnitt zu machen und den kram (das bauwesen für das du dich entschieden hattest) hinzuschmeissen.

    tu´s!!!

    sieh´s als übung für den rest des lebens, das flaue gefühl bei der entscheidung wirst du auch in zukunft haben, ist nun mal so, auch bei richtigen entscheidungen. denn wir sind alle auf konventionen und durchhaltevermögen getrimmt. kurz: als Wirtschaftsingenieur in einem hightechbereich wirst du bestimmt glücklicher. zwei semester sind ja nichts, such dir was anderes. viel glück!

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