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Berufseinstieg Wissenschaftlicher Mitarbeiter, und dann?

  • Veröffentlicht von grto (inaktiv) am 22. März 2013 22:00
  • Neueste Antwort:vor 11 Jahren
Hallo Zusammen,

ich beende diesen Monat mein Masterstudium im Konstruktiven Ingenieurbau und bin nach plötzlicher Absage einer schon lange zugesagten Stelle nun auf der Suche nach einem passenden Berufseinstieg. An meiner (Fach-)Hochschule wird aktuell ein Akademischer Mitarbeiter gesucht. Unterstützung in der Lehre und bei Projektarbeiten, Mitarbeit bei Forschungsprojekten. Vorerst befristet auf 2 Jahre.

Dieser Job würde mir im Moment sehr gelegen kommen, ich habe einen 16 Monate alten Sohn, das zweite Kind ist auf dem Weg. Daher kommt eine 50 h Woche als Bauleiter, jeden Tag wo anders unterwegs schon mal nicht in Frage. Als weiteres großes Plus sehe ich, dass ich zwar relativ gute Noten habe (Bachlor 1,5; Master 1,4), mich aber irgendwie schlecht als Tragwerksplaner ausgebildet sehe. In den zwei Jahren könnte ich mir dann noch mal einiges aneignen und die Basics auffrischen.

Ich bin mir nur nicht ganz sicher, wie es danach weiter gehen kann. An der Hochschule bleiben und irgendwann die höchste Stufe des TVL (im besten Fall TVL 13 = 4599 € nach 15 Jahren) erreichen ist ja kaum eine rosige Aussicht. Andererseits, bin ich nach diesen zwei Jahren noch interessant für ein Ingenieurbüro?

Wie sehen das die erfahrenen Ingenieure hier?

Viele Grüße

5 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Horschti (inaktiv)
    • 24. März 2013 22:20
    Stellen für Wissenschaftliche Mitarbeiter sind üblicherweise für Promotionswillige und dementsprechender Einsatz wird sicher erwartet. Wie das an einer FH ist, weiß ich nicht. Aber da sind diese Stellen ehr selten.

    Die Befristung ist auch normal. Unbefristete Stellen unterhalb des Professors gibt es so gut wie nicht mehr. Die Stelle wird durch Drittmittel finanziert und wenn das Projekt ausgelaufen ist und es kein Anschlussprojekt gibt, ist die Stelle wieder weg. Nach HRG darfst du auch nur eine bestimmte Zeit (glaube 6 Jahre) an einer Hochschule befristet bleiben. Mit höchster Stufe im TVL wir es wohl nichts. Wenn du keine Promotion anstrebst, ist die Stelle für dich ehr eine Sackgasse. Evtl. wenn es ein Projekt ist, bei dem man was lernen kann und man entsprechende Kontakte aufbauen kann (Industriepartner), kann es Sinn machen. Aber sonst solltest du dich doch noch etwas umschauen.

    Zur Zeit ist die Lage ja noch ganz gut. Wie es in 2 Jahren ist (nach Ablauf der Befristung) weiß keiner. Aber der "Schweinezyklus" an den Hochschulen ist im vollen Gange und der nächste Berg ist im Anmarsch.
    • Veröffentlicht von: grto (inaktiv)
    • 25. März 2013 13:49
    Hallo Horschti,

    danke für deine Antwort. Um das aber noch einmal klarzustellen:
    - In der ausgeschriebenen Stelle gibt es keine Aussicht auf Promotion, da FH
    - Es geht nicht um eine an ein Projekt gebundene Stelle, vielmehr ist es Ziel, die Studenten bei Projekt- und Studienarbeiten zu betreuen, in der Lehre (als Tutor) und an Forschungsvorhaben mitzuarbeiten. Direkte Kontakte durch Projektarbeiten ergeben sich wohl nicht.

    Unter "einer Aussicht auf Verlängerung" in der Stellenausschreibung ist also eine weitere Befristung zu verstehen, keine unbefristete Anstellung?

    Das du die Lage als zur Zeit "noch ganz gut" beschreibst, freut mich. Vor einigen Jahren sah es auf dem Arbeitsmarkt um einiges schlechter aus.

    Hat sonst noch jemand einen Ratschlag, wie es mit dem Einstieg in ein Ingenieurbüro oder eine Baufirma danach aussieht?
    • Veröffentlicht von: biene (inaktiv)
    • 25. März 2013 18:18
    Ich kann von so einer Stelle (zumindest an meiner FH) auch nur abraten. Bei uns sind diese Stellen viel zu schlecht bezahlt. Von der Arbeitsmoral mal ganz zu schweigen! Aber das kommt auf die Kollegen an. Mit einem Master von 1,4 solltest du einiges erwarten können. Wobei ich vom Konstruktiven Ingenieurbau eher wenig Ahnung habe was den Aufstieg betrifft.
    • Veröffentlicht von: Equilibrium (inaktiv)
    • 27. März 2013 09:32
    Hallo Grto,

    eigentlich ist die Sache einfach: Wenn Du ohne Dr.-Titel aus der Stelle wieder heraus kommst, lohnt es sich nicht. Ich habe nach dem Studium jahrelang als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet (allerdings mit Promotion) und habe dann anschließend im technischen Bereich eines Baukonzerns angefangen. Den Titel Dr.-Ing. mitzunehmen, hat sich für mich karrieretechnisch und finanziell gelohnt, aber das für die Praxis erforderliche Fachwisssen lernt man in der Ausübung des Berufes schneller und besser als bei theoretischen Übungen an einer Hochschule.

    Dazu kommt noch, dass sich der Arbeitsmarkt verschlechtern wird. Im Moment ist der Berufseinstieg relativ leicht. In ein paar Jahren wird sich die Situation in Anbetracht der Studentenschwemme wieder verschlechtern. Also such Dir lieber jetzt ein gut geführtes Ingenieurbüro oder besser noch: Geh in eine technische Abteilung eines großen Baukonzerns (mit Tarifgehalt).
    • Veröffentlicht von: Hobby-Dr. (inaktiv)
    • 27. März 2013 19:43
    Hallo Grto,

    ohne wissenschaftliche Ambitionen und ohne Promotionsmöglichkeit lass die Finger von der Stelle. Ich promoviere nebenberuflich und nach 15 Jahren Berufserfahrung (Dissertation begonnen neben arbeitnehmerseitiger Bauleitung, inzwischen hab ich in Forschung und Entwicklung gewechselt).

    Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschule: Du lehrst, organisierst Kurse und korrigierst Prüfungen. Schön - aber diese Fähigkeiten braucht "draußen" kein Mensch. Würdest Du an eigenen Projekten arbeiten oder tiefer in ein Fachgebiet einsteigen, z.B. im Bereich Numerik o.ä. wäre das was ganz anderes, dann wärst du nach ein paar Jahren "Spezialist" für irgendwas, was sonst keiner kann.

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