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Gehälter für Bauingenieure bei Ingenieurbüros

  • Veröffentlicht von Franko (inaktiv) am 4. Juni 2007 18:21
  • Neueste Antwort:vor 3 Jahren
Ich habe in den Foren einiges über Überstunden und Gehälter gelesen und wollte mal folgendes für Angestellte von Ingenieurbüros anregen: Das Problem vieler Ingenieurbüros ist deren Struktur. Fast alle sind inhabergeführt, die Inhaber selbst sind meißt 50+ und haben die goldenen Zeiten erlebt. Da nun sämtliche Gewinne direkt ins persönliche Säckel fließen, fällt es Inhabern natürlich unendlich schwer, auch nur einen Euro mehr zu zahlen. Die letzten Jahre ging das auch ganz gut, da es ein Überangebot an Ingenieuren gab. Ich denke, jetzt ist Schluss damit. Endlich ist es schwierig, Nachwuchs zu finden bzw. Stellen entsprechend zu besetzen.

Getreu der Devise Angebot und Nachfrage regeln den Preis, sollten sich die Ingenieure formieren und einfach gänzlich vernünftige Gehälter fordern. Da ich selbst in einem mittelständigen Ingenieurbüro mit 15 Angestellten tätig bin und Einblick in alle Verträge usw. habe, weiß ich, dass ein Bruttogehalt für einen Angestellten mit 10 Jahren Berufserfahrung von 70.000,00 p.a. durchaus möglich ist. Überstunden sind bei so einem Gehalt natürlich kein Thema.

Man muss Chefs dazu zwingen:
a) weniger zu verdienen
b) ordentliche Verträge nach HOAI abzuschließen.

Wenn wir alle zusammenhalten, klappts!

159 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Baumann (inaktiv)
    • 5. Juni 2007 10:25
    Hallo paulreed,



    das ein Bauingenieur mit 10 Jahren Berufserfahrung in einem Ingenieurbüro mit 15 Mitarbeitern 70.000 Euro verdient, halte ich für utopisch. Vielleicht sind das DM-Beträge, aber das verdient vielleicht ein Niederlassungsleiter einer größeren Baufirma.



    Für die Hälfte davon würden sicher schon viele gerne arbeiten gehen, sie wären sogar begeister, so viel zu verdienen. Realistisch bezahlt wird doch für Berufseinsteiger 2.000 Euro Brutto und für jemanden mit 10 Jahren Berufserfahrung 2.500 Euro bis 3.000 Euro. Man braucht sich nur Stellenangebote ansehen, wenn dort Gehaltsangaben seitens der Firmen drin sind, liegen die alle um die 2.000 Euro und dabei werden dort berufserfahrene Bauingenieure gesucht.



    Mit der Struktur der Büros hat das wenig zu tun, wenn jedes Ingenieurbüro alle Aufträge annimmt egal zu welchen Preis, wird sich kein hochpreisiges Ingenieurbüro über Wasser halten.



    Und welcher Inhaber will schon mehr bezahlen, wenn er dadurch in die roten Zahlen rutscht? Zudem darf nicht vergessen werden, dass Ingenieurleistungen auch ins Ausland verlagert werden können, zumindest wird das in Zukunft erfolgen.



    Das es für Ingenieurbüros einen Mangel an Bauingenieuren gibt, sehe ich momentan nicht so. Viele Stellen können auch mit Architekten besetzt werden. Selbst wenn alle Ingenieurbüros endlich mal nach HOAI abrechnen würden, die HAOI ist auch schon ewig nicht mehr angepasst worden.



    Interessant wäre, wenn alle Stellenangebote mit Gehaltsspannen, wie in angelsächsischen Ländern, versehen werden. Davon mal abgesehen, wird jede Firma, die gutes Geld bezahlt, auch Mitarbeiter finden, jammern werden nur die Firmen, die jetzt und in der Vergangenheit wenig bezahlen und von ihren Mitarbeitern unbezahlte Überstunden, Urlaubsverzicht etc. erwarten.



    Fazit: Entweder Du bist in einem Ingenieurbüro, das sich so spezialisiert hat, dass dort tatsächlich gut verdient werden kann, Du machst hier nur Propaganda für die Bauwirtschaft, um mehr junge Leute zum Bauingenieurstudium zu bewegen oder Du hast keine Ahnung, wie es tatsächlich um die Ingenieurbüros aussieht.

    • Veröffentlicht von: Michael (inaktiv)
    • 5. Juni 2007 13:50
    Hallo,



    Wenn das stimmt, komm ich wieder auf den Bau zurück!!



    70.000,00 Lira??

    70.000,00 Ostmark??

    70.000,00 Intershop Aktien??



    oder doch 70.000,00 Euronen, unglaublich, in einem Ingenieurbüro??!



    Dieses Gehalt als angestellter Tragwerksplaner wird wohl nur derjenige bekommen, der die DIN 1045, DIN 18800, DIN 1055, DIN 1054,DIN....auswendig kennt, der alle Querschnttswerte von Hoeschprofilen runter rattert und der nachts jeden Inhalt aller DAfStb Hefte rückwärts aufsagen kann, der Infograph auf Russisch beherscht,und,und,und....



    Das der ein oder andere in Deutschland als Tragwerksplaner ein so hohes Gehalt erhält, ich gönne ihm das, er wird aber die Ausnahme sein. Die gegenwärtige Situaution wird wohl gut durch Baumann geschildert.



    Als ehemaliger Leiter eines technischen Büros wußte ich gut über die Gehaltssituation in der Industrie und bei den Ingenieurbüros Bescheid und ich kann nur sagen, dass in den Ingenieurbüros weniger gezahlt wurde: von 70.000,00 Euronen Lichtjahre entfernt!!



    Ich möchte aber nochmals auf den Beitrag von Paulreed eingehen: ich glaube, das viele Ingenieurbüros über mehrere Jahre hinweg am Hungertuch genagt haben, da sie sich auch auf das Rattenrennen mit den niedrigsten Honoraren eingelassen haben und das die Inhaber dieser Büros selbst viel Eigenkapital zum Überleben ihres Büros eingesetzt haben.



    Das ein Inhaber eines Büros auch Geld verdienen will, ist nicht nur legitim, sondern lebensnotwendig. Er ist schließlich unternehmerisch tätig, trägt für alles die Verantwortung und sollte auch dafür eine sinnvolle Vergütung erwirtschaften.



    Wie hoch das im Einzelfall sein könnte, puuh??



    Aber in einem stimme ich Paul zu: Schulterschluß unter den Ingenieuren kann nur zu unserem Vorteil sein.



    Mit freundlichen Grüßen aus dem hohen Norden

    Michael

    • Veröffentlicht von: statiker (inaktiv)
    • 5. Juni 2007 13:55
    Hallo Baumann,



    also, selbst zuverlässige Quellen sagen, daß ein Bauingenieur mit ca 10 Jahren Berufserfahrung mehr als 3000 € verdient (oder meinten Sie NETTO?).



    Ich finde solche Aussagen höchst verunsichernd, und gegenüber Studenten unfair! Sie vermitteln so ein falsches Bild von diesem Berufszweig.



    Natürlich gibt es überall "schwarze Schafe", so auch in den Chef-Etagen...

    • Veröffentlicht von: MN (inaktiv)
    • 5. Juni 2007 15:16
    Guten Tag zusammen,



    ich verfolge gespannt dieses Forum und muss feststellen, dass gewisse Teilnehmer sehr negativ sind. Es wird pauschal jedem vom Bauingenieurstudium abgeraten. Meiner Meinung nach ist Bauingenieur eine sehr gute Ausbildung und der Aufschwung ist da.



    Alle Handwerksfirmen sind ausgelastet mit Aufträgen. Ich glaube auch nicht, wie in einem anderen Beitrag geschrieben steht, dass Architekten-Stellen durch Ingenieure besetzt werden können. Dies ist eine ganz andere Ausbildung!



    Wir sollten stolz sein, einen der wichtigsten und spannendsten Berufe zu haben und nicht alles negativ zu sehen. Wer bereits während dem Studium arbeitet, findet sehr leicht eine Anstellung mit anständiger Bezahlung.



    Grüße

    • Veröffentlicht von: Max (inaktiv)
    • 6. Juni 2007 08:30
    Hallo,



    ich kann hierzu nur folgendes sagen: Ich habe mein Studium als Bauinformatiker 1991 abgeschlossen. Einen Job habe ich durch die Wiedervereinigung mit Kußhand bekommen. Ich konnte mir die Großkonzerne und Edel Ing.-Büros förmlich aussuchen.



    Ich habe erst 10 Jahre in einem Großkonzern gearbeitet, dann 1 Jahr bei einer Softwarefirma und jetzt 5 Jahre bei einem großen Mittelständler. Das Gehalt habe ich beim Großkonzern immer weiter heraufschrauben (erkämpfen) können bis es jetzt so ziemlich stehen geblieben ist. Aber 70.000 Euro bekomme ich leider immer noch nicht als Gehalt.



    Das ist in den Firmen, die ich kennen gelernt habe, das Gehalt von Abteilungsleitern oder Projektingenieuren die so 100 Mio. Euro Projekte abwickeln. Mit Streß pur und 16 Stunden Job.



    Ich bin aber zufrieden mit meiner Arbeit, sie ist sehr abwechslungsreich. Meine Studienkollegen, mit denen ich Kontakt habe, schlagen sich als Selbständige im eigenen Ing.-Büro durch, Sie leben teilweise echt von Auftrag zu Auftrag. Andere sind bei ausländischen Firmen tätig und fahren mit dem Auto 100.000 KM im Jahr, kennen Ihre Kinder kaum noch und sehen mit 40 Jahren aus wie 55.



    Sicherlich kann man hier und da sehr viel Geld verdienen (1 zu 100000), aber die Regen sieht anderst aus. Jedoch sollte man(n) bedenken, dass jetzt schon Ingenieure fehlen und in den nächsten Jahren die Zahl immer größer werden wird. Die wirtschaftlichen Aussichten im Baugewerbe sind seit 10 Jahren wieder richtig gut. Warten wir es, also ab, was kommen wird. Jedoch sollte man immer auf dem Teppich bleiben.



    Gruß

    Markus
    • Veröffentlicht von: Björn (inaktiv)
    • 6. Juni 2007 08:47
    Ich pflichte Markus größtenteils bei. Geld ist eben nicht alles und die 70.000 Euro erscheinen mir auch etwas sehr hoch!



    Mein Sohn ist jetzt fast 4 und ich genieße jeden Abend und die Wochenenden, wenn wir Zeit zusammen haben. Kein Gehalt dieser Welt kann das ersetzen.



    Erfahrungsgemäss ist es doch auch so, dass die sehr hohen Gehälter auch nur mit einem sehr hohen persönlichen Aufwand und sehr hohen Entbehrungen "erkauft" werden müssen. Sei es ein Umzug (für die gesamte Familie) oder endlose Pendeleien über die Autobahn oder Auslandaufenthalte. Jeder beleuchtet das eben aus seiner Warte.
    • Veröffentlicht von: Nils (inaktiv)
    • 6. Juni 2007 10:09
    Hallo,



    die Welt hört außerhalb der Baubranche nicht auf. Mal über den Tellerrand schauen.



    Wo bitte sind denn 70.000,- für einen Ingenieur mit 10 Jahren Erfahrung (faule Nichtskönner mal ausgeschlossen) ein hohes Gehalt - außer in der Baubranche?



    Ich lebe mit allen anderen, die nicht Bauingenieure sind, in der gleichen Welt, sprich alle meine spezifischen Kosten im Leben sind ähnlich.



    Das dass nur in Ausnahmen in der Baubranche möglich ist, zeigt das irgend etwas total falsch läuft. Ich bin mir sicher, das keiner von euch seinen Job als einfach oder "Dünnbrettbohrerei" bezeichnen kann.



    Bauen ist ein total komplexes Geschäft, ob es ein Einfamilienhaus oder eine Brücke ist. Warum es dafür so schlechte Bedingungen gibt, will mir seit einigen Jahren (ich habe schon einige hinter mir) und trotz betriebswirtschaftlichem Zusatzstudium nicht in den Kopf (Angebot-Nachfrage-etc.).



    Gruß N.

    • Veröffentlicht von: Mathias (inaktiv)
    • 6. Juni 2007 14:46
    Solange deutsche Ingenieurbueros (100-200 MA) Bewerbungen von Ingenieuren mit 5-10 Jahren Berufserfahrung mit solch einem unausgefuellten Formblatt (man macht sich nicht mal die Muehe, den Namen einzusetzen!):



    "Sehr geehrte



    Vielen dank fuer Ihre Bewerbungsunterlagen. Leider blah blah blah..."



    zurueckschicken, kann sich wohl jeder denken, wie Angebot und Nachfrage aussehen. Ich persoenlich hatte vor 2 Jahren, bevor ich mich aus Deutschland verabschiedet habe, ein Gespraech in einem Buero, welches mir anbot 2200 Euro bei einer regulaeren 50 Stundenwoche. Bevor wieder Fragen aufkommen - Gehaelter sind weltweit generell in Brutto angegeben. Im Arbeitsvertrag waeren selbstverstaendlich 40 Stunden aufgetaucht (so die Aussage des "Herren"), aber der Chef verlangte ganz rotzfrech, dass jeder pro Woche mindestens 50 Stunden zu schuften hat.



    Die Sache mit dem seit 10 Jahren jedes Jahr aufs neue vorausgesagten Aufschwungs und den haenderingenden Firmen und damit verbundenen steigenden Gehaeltern wird sich wohl eher langfristig (10 oder mehr Jahre) in gesunde Bahnen lenken, da bei solchen Dingen viel Psychologie im Spiel ist. Seit 10 Jahren leidet die Baubranche und die Baupreise fallen kontinuierlich. Kein Bauherr ist bereit pro Jahr Preissteigerungen beim Bau von 10 oder mehr Prozent zu bezahlen (der Mensch ist ein Gewohnheitstier), so wie es notwendig waere, damit innerhalb der naechsten 5 Jahre wieder auskoemmliche Einkommen erwirtschaftet werden koennen.



    Statt dessen wird wohl in Zukunft ein Grossteil der Ingenieurdienstleistungen (und auch Bauausfuehrungen) ins Ausland vergeben werden - so wie ja jetzt schon mit Bewehrungszeichnungen.



    Gruss

    • Veröffentlicht von: Nils (inaktiv)
    • 6. Juni 2007 16:31
    Hallo Mathias,



    ich verstehe Deine Einwände und auch sämtliche anderen genannten, mir sind auch die ganzen Gründe selbstverständlich bekannt.



    Dass man jedoch auf einem solch "abgrundtiefen" Gehaltsniveau ankommen kann, ist mir ein Rätsel.



    Ich glaube der Schulterschluß ist ein ganz wesentlicher Punkt.



    Dass sich hier zeitnah etwas wesentliches ändert, bezahlungstechnisch, bezweifle ich arg!



    Gruß N.

    • Veröffentlicht von: HW (inaktiv)
    • 10. Juni 2007 11:36
    Ja, das mit den Honoraren ist in Deutschland schon ein Riesenproblem geworden. Mit welchem Recht stellen sich unsere sog. Volksvertreter hin und posaunen den wirtschaftlichen Aufschwung und bei uns Planern geht der "gefüllte" Kelch vorbei.



    Richtig ist, dass wir kleinen und mittelständigen Planungsbüros um jeden Cent feilschen und bei den Schlussrechnungen unseren Geldern nachrennen müssen. Die Politik hat hier total versagt. Mussten die Bauherren früher noch eine Abnahmebescheinigung vom Bauleiter vorlegen, damit sie in ihr Haus einziehen konnten, hat man uns diese Möglichkeit genommen, die Bauherren zu zwingen, auch die Schlussrechnung zu zahlen, da sie ansonsten ohne unsere Bescheinigung nicht einziehen konnten. Die Struktur bei den Planungsbüros hat sich so geändert, dass wir weitgehenst nur noch den Troubleshooter spielen.



    Jeder darf uns in unsere Arbeit rein reden und wenn Probleme auftauchen, kennen unsere Kunden sofort unsere Telefonnummern. Die Bauherren kommen doch heute schon zu uns ins Büro und bringen fertige Planunterlagen mit, die sie aus dem Internet gezogen haben. Nur einen "Stempel" brauchen sie noch von uns.



    Ich bin jetzt seit 17 Jahren selbstständig. Vor 17 Jahren habe ich doppelt soviel verdient wie heute - bei geringerem Arbeitsaufwand. Es macht einfach keinen Spass mehr als Bauingenieur, Planer oder Architekt für Almosen zu arbeiten. Ich kenne Kollegen, die eine Komplettstatik mit Konstruktionszeichnungen und EnEV-Berechnung für 650 Euro Brutto machen. Bauanträge werden doch schon für 300 Euro erstellt. Ihr könnt alle rechnen. Dann rechnet mal, wie lange man an der Arbeit sitzt und wieviel man dabei "verdient".



    Vor meiner Selbstständigkeit war ich Abteilungsleiter bei einem grossen internationalen Ingenieurbüro tätig. Im Ausland wird das teilweise anders gehandhabt. Da sind genaue Honorare festgesetzt, die auch überprüft werden. Und bei uns in Deutschland kann jeder machen und verlangen was er will.

    • Veröffentlicht von: Frank (inaktiv)
    • 11. Juni 2007 19:39
    Hallo,



    mich wuerde es wirklich wundern, wenn fuer 10 Jahre Berufserfahrung 70.000 Euro bezahlt wuerden. Ich arbeite als Bauingenieur in der Geotechnik in England, weil die Gehaelter in Deutschland einfach schlecht sind und zu viel dafuer erwartet wird.



    Hier in England waeren £70.000 pro Jahr ein Spitzengehalt fuer Ingenieure mit 15 Jahren Berufserfahrung. Ich weis allerdings, dass Kollegen mit chartered status und mehr als 10-jaehriger Berufserfahrung umgerechnet etwa 60.000 Euro pro Jahr bekommen, teilweise auch mehr.



    Die Arbeitsbedingungen sind dabei wesentlich besser als in Deutschland (37.5 Stundenwoche und selten mehr als 10 h/Woche Ueberstunden (das gilt allerdings fuer Planungsbueros, die keine Bauleitung machen - hoechstens Ueberwachung).



    Ingenieure unter 5 Jahren Erfahrung bekommen in meiner Firma Ueberstunden bezahlt. Ich werde hier solange bleiben, bis man mir auch in Deutschland ein anstaendiges Gehalt bezahlt. Der aufkommende Ingenieurmangel scheint uebrigens europaweit zu sein. Somit ist zu erwarten, dass die Gehaelter steigen werden. Hier in England ist das schon zu sehen, dass Firmen Ingenieure mit guten Geheltern von der Konkurrenz abwerben.

    • Veröffentlicht von: Bauigel (inaktiv)
    • 14. Juni 2007 10:22
    Man sollte sich nicht so auf die Spitzengehälter fixieren, sicher gibt es Bauingenieure, die 70.000 € im Jahr verdienen, die leben dann aber nur für ihre Arbeit. Als einfacher Ingenieursachbearbeiter oder auch Abteilungsleiter, halte ich solch hohe Gehälter für illusorisch, zumindest im Hoch- oder Straßenbau.



    Bleiben wir doch mal bei der Realität, es gibt im Baubereich keinen richtigen Aufschwung, der wird nur propagiert. Wie Frank schon schrieb, in der Geotechnik z. B. sind die Preise und Gehälter in den letzten Jahren massiv gefallen. Ich kenne ein Ingenieurbüro, das hat 5 Mitarbeiter (Ingenieur) + 1 Techniker und macht 350.000 Euro Jahresumsatz. Wenn dort tätsächlich jemand 70.000 Euro verdient, geht schon die Hälfte des Umsatzes für das Gehalt eines Mitarbeiters drauf.



    Miete, Fahrzeuge etc. müssen aber auch noch bezahlt werden. Seht euch doch mal Prospekte an von Ingenieurbüros und vergleicht Mitarbeiterzahl und Jahresumsatz.

    • Veröffentlicht von: Jewgenie (inaktiv)
    • 15. Juni 2007 11:29
    Hallo,



    bin zwar kein Bauingenieur, aber sehe ich das richtig, das ein ungelerner Arbeiter auf dem Bau ca. 1600 € Brutto bekommt (seit dem es den Mindestlohn gibt)? Wieviel verdient denn dann ein Geselle oder Polier? Und ein Ingenieur verdient dann nur 400 € mehr, trotz dem jahrelangen Studium?



    MfG

    Jewgenie

    • Veröffentlicht von: fejohan (inaktiv)
    • 15. Juni 2007 12:55
    Im gehobenen Dienst bei einer kommunalen Behörde verdient ein Ingenieur im Endgehalt ca. 53.000 - 54.000 €. Hochschulabsoventen verdienen, falls sie im höheren Dienst eine Anstellung finden, natürlich deutlich mehr.

    • Veröffentlicht von: Mathias (inaktiv)
    • 15. Juni 2007 19:04
    Hallo Jewgenie,



    das siehst Du genau richtig. So sieht die Realitaet aus.



    Hallo fejohan,



    im oeffentlichen Dienst als Endgehalt - soll heissen mit 65 Jahren? Einstiegsgehaelter sind auch im oeffentlichen Dienst weit unter den von Dir genannten Zahlen. Auch die oeffentliche Hand ist zum Sparen angehalten.



    Grusz

    • Veröffentlicht von: Markus (inaktiv)
    • 17. Juni 2007 12:47
    Die 53 - 54 Tausend Euro im gehobenen Dienst scheinen mir doch recht hoch gegriffen zu sein, ohne genaueres zu wissen. Kannst du mir das mal bitte erläutern oder vorrechnen. Vielleicht eine BAT-Bezeichnung dazu nennen?



    Ich kenne Beamte, die soviel verdienen, die haben aber Leitungsfunktion, und keine geringe.



    Gruß Markus
    • Veröffentlicht von: BI (inaktiv)
    • 18. Juni 2007 18:41
    Für den gehobenen technischen Verwaltungsdienst muss man zunächst eine 1 1/2 bis 2jährige Ausbildung machen nach dem Studium (Staatsexamen). Während dieser Zeit, die durch Berufserfahrung verkürzt werden kann, erhält man Beamtenbezüge von ca. 900 € und muss sich privat krankenversichern.



    Bleiben netto ca. 700 € übrig. Im Anschluss kann man als Beamter auf Probe als Bauoberinspektor eingestellt werden und erhält Beamtenbezüge von ca. 2.050 € als Einstiegsbesoldung. Bleiben also ca. 1.600 € nach Steuern und privater Krankenversicherung übrig. Die Wochenarbeitszeit beträgt 42 Std. Nach 28 Jahren endet man bei 2.800 € in dieser Besoldungsgruppe. Es besteht aber auch die Möglichkeit in eine höhere Besoldungsgruppe zu kommen, wo man dann am Ende max. 3.800 € erhalten kann (dann ist man aber schon um die 50 Jahre alt).



    Mit einem Master oder Dipl.-Ing. (Uni) kann man auch in den höheren technischen Verwaltungsdienst einsteigen. Hier erhält man nach einer längeren Ausbildungszeit ca. 2.800 € als Besoldung und in der Endstufe max. 5.500 €.



    Wenn man die Bezahlung mit der freien Wirtschaft vergleicht, sind das keinesfalls fürstliche Gehälter. Der einzige Vorteil liegt im sicheren Arbeitsplatz und der Pension. Im übrigen gibt es in Deutschland kaum Plätze für diese Ausbildung und Bewerber sollten schon ein "sehr gut" oder "gut" auf dem Diplomzeugnis stehen haben.
    • Veröffentlicht von: Angestellter (inaktiv)
    • 19. Juni 2007 08:01
    Die 53-54 Tausend Euro im gehobenen Dienst sind leider schon lange nicht mehr aktuell. Zur Zeit kommt man als Bauingenieur in der Endstufe auf ca. 48.000 € und das bei Einstufung in die EG 11 (früher BAT III). Ach ja, die meisten Bauingenieure sind auch im kommunalen Bereich eher in der EG 10 eingestuft.



    Die 53.000 € sind heutzutage nicht mehr zu erreichen. Die gabs früher mal mit den ganzen Zuschlägen wie (Verheiratet, Kinder etc.) dies wurde mit der TVÖD abgeschafft. Die genannten Zahlen sind aber nur in der Endstufe erreichbar und ein Neuling beginnt gaaanz gaaanz weit unten mit 2430 €/Monat, nach einem Jahr bekommt er allerdings bereits 2700 €/Monat. Danach dauerts länger bis die nächsten Steigerungen kommen.

    • Veröffentlicht von: BI (inaktiv)
    • 19. Juni 2007 09:24
    Man darf den gehobenen bzw. höheren technischen Verwaltungsdienst nicht mit einem Angestelltendienstverhältnis als Bauingenieur bei einer Baubehörde bzw. Stadtverwaltung verwechseln.



    Beamte erhalten ihre Besoldung nach Beamtentarifen und Angestellte nach BAT (oder deren nachfolgern). Bauingenieure als Beamte gibt es nur in einigen Bundesländern und da auch nur bei einem geringen Teil der Mitarbeiter.
    • Veröffentlicht von: Einfeldträger (inaktiv)
    • 23. Juni 2007 17:40
    Hallo allerseits,



    ich verfolge dieses Forum jetzt seit einiger Zeit und kann die Meinung in den meisten Beiträgen überhaupt nicht teilen und bestätigen. Ich bin letztes Jahr mit meinem Bauingenieurstudium (Konstruktiver Ingenieurbau) fertig geworden und nach einer Bewerbung hatte ich nach einer Woche (nach Studiumende) die erste Zusage.



    Gehalt: 40.000 EUR pro Jahr + Gewinnbeteiligung (Ing.-Büro, Tragwerksplanung). Ich hatte mich dann aber trotzdem noch weiterbeworben und bei 8 von 10 Büros hätte ich das gleiche Gehalt bekommen. All diese Büros waren in Deutschland.

    Meine Kommilitonen haben genau das gleiche berichtet: Gehalt gut und die Stellen kann man sich sozusagen aussuchen.



    Gruß,

    ET

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