Mein Berufseinstieg als Bauleiter » Seite 2
@Maren:
Lass dich mal nicht verrueckt machen, das wird alles nicht so heiss gegessen, wie gekocht. am anfang machen dir alle bange, das ist nun mal so auf dem bau, speziell bei jungen frauen. die kerle wollen dich beeindrucken. natuerlich ist der bauleiterjob anspruchsvoll und zeitaufwaendig, aber nachdem die erste konfusionsphase vorrueber ist, hat man auch einige erfolgserlebnisse.
wenn du mit dem herzen dabei bist, spueren das deine kollegen und die anerkennung kommt von selbst. es sterben nicht mehr bauleiter an herzinfarkt als andere berufsgruppen! ich mache den job jetzt schon seit 27 jahren! viel glueck und halte durch, es lohnt sich, auch finanziell!
@Maren:
Der Stress in der Bauleitung kommt schneller als man denkt. Jedoch sollte man immer bedenken, dass man sich selbst den Stress macht. Daher am besten sich selbst nicht unter Druck stellen und seine Sachen nach und nach abarbeiten. Manchmal leichter gesagt als getan.
Ich habe morgen meinen zweiten Arbeitstag als Bauingenieurin in der Bauleitung vor mir. Meine Firma kommt mir sehr entgegen und will mich langsam einarbeiten, indem ich erstmal mit einem erfahrenen Bauleiter zusammenarbeite.
Trotzdem macht mir der große Druck, von dem alle sprechen, ganz schön Angst. Habt Ihr vielleicht irgendwelche guten Tipps / Ratschläge, die mir in den Berufstart als Bauleiter helfen könnten? Danke!
Sagt mal, wie sieht es mit der Arbeit im Winter eigentlich aus? Hat man da so gut wie nichts zu tun? Weniger Stress?
@Manuel:
Überleg Dir das gut mit der Bauleitung! Das ist was ganz anderes als im Büro. Ich habe vor gut einem halben Jahr diesen Schritt ebenfalls gemacht. Allerdings habe ich keine Bewerbung geschrieben, sondern bei einer Firma angerufen, von der ich wusste, dass die immer wieder jemanden suchen. Abstriche im Gehalt würde ich keinesfalls akzeptieren.
Die Arbeit als Bauleiter ist ein Knochenjob und der Druck, unter dem gearbeitet werden muss, ist mit dem eines Tragwerksplaners nichtmal im Ansatz vergleichbar! Die Verantwortung ebenfalls! Du riskierst jeden Tag deine Freiheit, weil du für alles, was auf deinen Baustellen passiert, verantwortlich bist, egal ob du es verbockt hast oder ob es deine lieben Mitarbeiter / Subunternehmer waren. Und als ob das nicht genug wäre, wirst du auch noch für den finanziellen Erfolg deiner Baustellen verantwortlich gemacht.
Das heißt: Arbeitsvorbereitung, Planungsfehler ausbügeln, tägliche Kostenkontrolle, Nachtragsmanagement, Mitarbeiterführung (Kindergarten), Rechnungen prüfen, Subunternehmer koordinieren, Materialien besorgen und das alles auf einmal. Und vor allem: Nix vergessen! Und das ganze für weniger Kohle? Du wirst mindestens ein halbes Jahr brauchen, bis du dich zurechtfindest. Bis dahin schwimmst Du wie ein Fisch. Glaubs mir. Keine schöne Zeit.
Also, wenn du wirklich Bauleiter werden willst, schreibe keine Bewerbungen, sondern melde dich direkt bei den Firmen. Die wollen Initiative sehen! Außerdem wirst du vor dem Winter kaum mehr etwas finden. Konzentriere dich lieber auf das Frühjahr.
Ich habe ca. 8 Jahre Erfahrung in der Tragwerks- und Ausführungsplanung von Industriebauprojekten! Die Büroarbeit bin ich leid! Ich würde gern einen Einstieg in die Bauleitung finden. Nach nunmehr ungefähr 20 Bewerbungen, mit einigen Vorstellungsgesprächen, habe ich aber noch kein Unternehmen gefunden, das mir den Einstieg ermöglicht - obwohl ich durchaus zu Abstrichen beim Gehalt bereit wäre! Zusätzlich kann ich noch auf ein fast abgeschlossenes Studium zum Wirtschaftsingenieur verweisen. Hat jemand Tipps? Soll ich etwa ein Praktikum machen? Mit Mitte 30?