Zum Hauptinhalt springen

Standsicherheit bei Gebäuden nach dem Krieg

  • Veröffentlicht von Björn (inaktiv) am 6. Feb. 2015 10:58
  • Neueste Antwort:vor 9 Jahren
Gibt es eine Norm oder einschlägige Fachbücher / Publikationen, die die Vorgehensweise zur Standsicherheitsbestimmung von Gebäuden, die den Krieg "überlebt" haben, erläutert? Vielen Dank!

2 Kommentare

Wenden Sie sich an den Administrator, um einen Beitrag/Kommentar zu melden, zu entfernen oder zu ändern.

    • Veröffentlicht von: Toz (inaktiv)
    • 12. Feb. 2015 13:41
    Grundsätzlich müssen bei Nutzungsänderungen und bei offensichtlichen Defiziten auch sonst die alten Konstruktionen den neuen Bestimmungen standhalten. Unerlässlich ist die Auswertung von möglicherweise noch erhaltenen Unterlagen (Berechnungen, Zeichnungen, auch von späteren Veränderungen). Ein Muss ist auch die Beprobung des Baubestandes (Materialfestigkeiten Mauerwerk, Stahl, Beton). Ein Baugrundgutachten ist anzufertigen. Bei Holzkonstruktionen ist ein Holzschutzgutachten zu erstellen. Auch die Art der Konstruktion sollte vor Ort aufgenommen werden. Hier wird gerne gespart (Bohren, Aufbrechen, Ausmessen kostet und stört, falls das Gebäude noch genutzt wird) - allerdings wird hier dann während des Bauens ein vielfaches an Lehrgeld bezahlt, wenn eine Baustelle zum Stillstand kommt und umgeplant werden muss.

    An moderner Literatur empfehlen sich Ahnert, Krause "Typische Baukonstruktionen von 1860 bis 1960" in drei Bänden sowie von Bargmann "Historische Bautabellen". Antiquarisch gar nicht mal teuer sind die alten Betonkalender sowie die alten Stahlbauhandbücher, bei denen viel über alte Berechnungen und Konstruktionen zu erfahren ist. Bei herausragenden Bauten lohnt sich auch eine Recherche in Beton- und Stahlbeton oder Stahlbau usw., da schon immer außergewöhnliche Bauwerke in der Fachpresse beschrieben worden sind.

    Der Schlüssel liegt aber immer in der ausreichenden Beprobung des konkreten Objektes, da neben der ursprünglichen Konstruktion die Qualität der Ausführung sowie mehr oder weniger gelungene Umbauten und Sanierungen und vor allem der bauliche Zustand die Aufgabe definieren. Während bei Holz und Stahl die Abmessungen der Querschnitte wichtig sind, sind bei alten Stahlbetonkonstruktionen durch Spezialverfahren die Bewehrungen zu röntgen und stichprobenartig vor Ort zu prüfen, indem die Bewehrung freigelegt wird. Neben der Konstruktion und den Materialien ist auch die Schädigung der Konstruktion aufzunehmen: Korrosion, Feuchte, Holzschädlinge, Salze, Schadstoffe, Materialermüdung, Versprödung mindern die Standsicherheit.
    • Veröffentlicht von: Dipl.-Ing. (w) (inaktiv)
    • 17. Feb. 2015 21:45
    Ich kann nur bestätigen was TOZ schreibt. Ich arbeite in einem Prüflabor im Bereich Bestandsuntersuchungen und das was wir vor Ort finden, entspricht in den seltensten Fällen dem was damals geplant wurde - oft beunruhigend. Der Fall trägt aus Gewohnheit sollte dringend bei den statischen Berechnungen aufgenommen werden. Zuerst sollte man sich einen kleinen Überblick verschaffen und die Substanz optisch beurteilen, meist finden sich dann schon die ersten "Überraschungen". Um eine Sanierung kostentechnisch abschätzen zu können, muss danach das Objekt umfassend geprüft werden.

Melden Sie sich an, um diesen Beitrag zu kommentieren:

Ähnliche Beiträge

  • Grundbruch mit GGU Stability

    Neueste Antwort: vor 8 Monaten

    Hallo zusammen, ich versuche gerade eine Grundbruchberechnung mit GGU Stability durchzuführen. Für die Berechnung muss ich ein Fundament für eine Wink…

    • Antworten: 1
    • Veröffentlicht von Sarah am 17. Aug. 2023 08:04
  • Zulässige Setzung bei einer Deponie?

    Neueste Antwort: vor 3 Jahren

    Ich habe einmal eine Frage, zur richtigen Interpretation eines Standsicherheitsnachweises zu einem Deponiekörper. Die Parameter, welche der Berechnung…

    • Antworten: 1
    • Veröffentlicht von Caroline (inaktiv) am 25. Juni 2021 14:45
  • Brunnenbau - Packersysteme

    Ich bin beruflich auf eine Herausforderung gestoßen: es geht darum, eine tiefenorientierte Grundwasser-Probe aus Tiefen bis zu 150 m unter GOK zu nehm…

    • Antworten: 0
    • Veröffentlicht von SeRe (inaktiv) am 22. Jan. 2021 14:19