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Spezialisierung, Branchenwechsel oder Nischen?

  • Veröffentlicht von Kalli (inaktiv) am 2. Dez. 2011 16:39
  • Neueste Antwort:vor 2 Jahren
Liebe Kollegen,

nach zwei Jahren Bauleitung bin ich wie viele andere ernüchtert und beginne die Arbeitsbedingungen als klassischer Bauingenieur in Deutschland zu hinterfragen. Neben permanenter Inkompetenz auf dem Bau wie in den Büros und schlechter Bezahlung nervt die Perspektivlosigkeit, die man irgendwann hat. Deshalb bin ich seit geraumer Zeit auf der Suche nach Alternativen: entweder spezialisieren oder sich fachfremd als Bauingenieur verkaufen. Hat irgendwer Tipps oder Vorschläge?

Mit freundlichen Grüßen aus Sachsen
Kalli

5 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Jungbauleiter (inaktiv)
    • 19. Aug. 2013 09:40
    Hallo zusammen,
    nach Durchforsten der Foren und Nachhaken bei berufstätigen Bauingenieuren kommt relativ oft zum vorschein, dass die work-life-balance bei dem beruf als bauleiter einfach nicht gut ist. Die nicht geregelten Arbeitszeiten mit überstunden in hochphasen ohne entsprechender vergütung (abgesehen von allg. überstundenpauschalen, was jedoch wohl nur ein tropfen auf den heißen stein ist) sind für mich nicht mit einem geregelten familienleben zu vereinbaren. Ich arbeite gern und bis jetzt gefällt mir auch der Beruf (Einblick durch Werkstudententätigkeit), jedoch habe ich keine lust von morgens bis abends zu malochen und mit Mitte 40 ausgebrannt zu sein und mein leben an mir vorbeiziehen zu sehen.

    Noch bin ich relativ jung und steige zwar bei einem Konzern zu guten bedingungen mit meinen bachelor in die Baubranche ein, will aber jetzt schon die weichen für meine zukunft stellen und lieber weg vom bau, da es später denke ich mal immer schwieriger werden wird. Viele reden hier von nischenberufen, wo man unterkommt; könntet ihr mal was konkretes nennen bzw wo man sich entsprechend bewerben soll, vielleicht mit ig metall tarifen? Ich weiß bei den maschinenbauern sieht es auch nicht rosig aus mit den ganzen leihfirmen und dass das überfüllt ist und nicht jeder zu bmw und co kommt, aber irgendetwas, wo man einen geregelten arbeitstag hat und nicht denkt oh wann komm ich heute nach hause oder falls es anfängt zu stürmen man sich gedanken über die baustelle machen muss.
    MfG
    • Veröffentlicht von: Bartholomiu (inaktiv)
    • 3. Mai 2014 22:26
    Ich kann meine Erfahrungen mit denen meiner Vorredner nur teilen. Mir bringt die Arbeit in der Bauleitung eigentlich sehr viel Spaß. Dieses Gefühl, wenn man morgens zur Arbeit fährt und nie wirklich weiß, was der Tag bringen wird. Leider bekomme ich seit einiger Zeit den Deckel nicht mehr drauf. Es überfordert mich quantitativ. Wenn dann noch zusätzlich Probleme auf den Baustellen entstehen, dann fällt das Kartenhaus zusammen. Ich bin an einem Punkt angelangt, wo ich mich in einer Tretmühle gefangen fühle (keine Zeit für Weiterbildung, Ausrichtung von langfristigen Persönlichen Zielen,...). Meine Überlegung für die Zukunft: Von der Bauleitung in die Planung. Ich stelle mir einfach vor, dass in der Planung kein so großer Stressfaktor besteht. Könnt ihr meine Ansicht teilen? Tipps?
    • Veröffentlicht von: Bauleiter (inaktiv)
    • 7. Mai 2014 21:40
    @Barthoilomiu:
    Ich arbeite derzeit als Bauleiter. Den Stressfaktor und die unbequemen bzw. überfordernden Situationen kenne ich sehr gut. Es gibt dernke ich auch keinen Bauleiter der nicht schon einmal mehrere Woche ums "Überleben" seines Bauvorhabens gekämpft hat. Nachdem das Thema Stress und Überforderung in der Bauleitung schon x-mal im Forum angesprochen wurde, könnte man sich in diesem Thread über denkbare Lösungsansätze bzgl. Stress und Überforderung austauschen. Andere Bauleiter, Planer usw. sind natürlich gerne eingeladen sich an der Diskussion zu beteiligen. Evtl. nennst du ein paar übliche Probleme und wir versuchen dann eine praktikable Lösung zu finden. Hier im Forum gibt es sicherlich einige alte Hasen die uns dabei helfen können.
    • Veröffentlicht von: GT0705 (inaktiv)
    • 7. Mai 2014 21:57
    @Bartholomiu:
    Ich bitte zu bedenken: Wie viel man sich selbst zumutet, ist auch ein bisschen eine persönliche Konstante. Ich bin aus der Bauleitung - die mir sehr viel Spaß, aber auch sehr viel Streß gemacht hat - in den Bereich Entwicklung im Maschinenbau gewechselt (nicht aus Unzufriedenheit!) und habe genau so viel Spaß und genau so viel Stress wie in der Bauleitung und die gleichen ausufernden Arbeitszeiten. Ich könnte halt immer noch dieses Problem noch lösen, das verbessern, endlich mal damit anfangen, mich hier einarbeiten etc. Den Job, in dem das nicht passierte, den gibt s gar nicht oder ich würde mich total langweilen.

    Ab und zu kalkuliere ich noch die eine oder andere Baumaßnahme, was ich gerne mache, allerdings ohne das Risiko, das ggf. auch selber bauen zu müssen und ohne "am Puls des Geschehens" zu sein, ist es etwas flacher geworden. Trotzdem schlafe ich vor der Submission schlecht.
    • Veröffentlicht von: Tiefbauer (inaktiv)
    • 23. Sep. 2022 08:33
    Nach 1,5 Jahren Bauleitung habe ich mich endgültig entschlossen den Bereich zu verlassen.

    Die klassischen Arbeitsbedingungen sind nicht so wie man sich ein gesundes Arbeitsverhältnis vorstellt. Bei Phasen wo ich 4-5 Baustellen hab sind meine Arbeitszeiten von Anfang bis Ende Überstunden werden nicht vergütet, weder in Form von Freizeit noch Geld. Familie bleibt auf der Strecke und die zur Zeit vorherrschenden Materialengpässe rauben mir den letzten Nerv.

    Wenn ich mein Gehalt und Arbeitsbedingungen vergleich mit Kollegen die Maschinenbau oder Etechnik gemacht habe dann will ich einfach nur weinen ????. Kann jedem nur empfehlen der mit der Bauleitung liebäugelt mal 1-2 Monate ein Praktikum zu machen und die Arbeitsbedingungen und den Stress am eigenen Leibe zu erfahren, weil anders wird man es nicht nachvollziehen können.

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